Bauwerk Boen: 2016 in Deutschland und Norwegen Marktanteile gewonnen

Umsatz und Absatz gesteigert, Jahresüberschuss verdoppelt


Mit einem Umsatzplus von 4,7 % und einem Absatzzuwachs von 1,2 % sowie der Verdoppelung des Jahresüberschusses war 2016 ein erfolgreiches Jahr für die Bauwerk Boen Group. Und es hätte noch besser sein können, wenn die Schweizer nicht in der zweiten Jahreshälfte durch Probleme bei der Rohstoffversorgung für Großformate ausgebremst worden wären.

Die Bauwerk Boen Group konnte 2016 sowohl im Umsatz als auch im Absatz zulegen und damit ihre Marktposition weiter stärken. Der konsolidierte Nettoumsatz erhöhte sich um 4,7 % auf 279,4 Mio. CHF (umgerechnet 257,5 Mio. EUR), um Währungseinflüsse bereinigt, verbleiben 277,4 Mio. CHF (+4 %). Das verkaufte Volumen zog im ersten Halbjahr um beachtliche 5,6 % an, konnte dieses Tempo im zweiten aber nicht halten, so dass die Gruppe das Gesamtjahr mit einer Absatzsteigerung von 1,2 % auf 9,5 Mio. m2 abschloss.

In Deutschland in Umsatz
und Absatz zugelegt

Überdurchschnittlich gut entwickelte sich Bauwerk Boen in Deutschland mit +5 % im Umsatz wie in der Menge, wobei sich das Wachstum nach einem starken Auftakt in der zweiten Jahreshälfte aufgrund von Kapazitätsengpässen beim parkettlegenden Handwerk verlangsamte. "Dank einer Normalisierung dieser Situation im ersten Quartal 2017 sind wir aber zuversichtlich, im laufenden Jahr unseren Markanteil weiter ausbauen zu können", sagt CEO Klaus Brammertz.

In Skandinavien erzielte der Parketthersteller ebenfalls ein "gutes Wachstum" und verweist dabei insbesondere ein Plus von 3 % im wichtigen Markt Norwegen. In der Schweiz stagnierten die Umsätze auf hohem Niveau in einem leicht rückläufigen Marktumfeld. Der Exportanteil außerhalb Europas nahm leicht zu auf 8 %, hauptsächlich getrieben durch Asien. "Unsere 2015 gegründete Tochtergesellschaft in Hongkong konnte mit einem Zuwachs von 59 % über 250.000 m2 in China absetzen und wird für weitere Impulse in der Region sorgen." Vor allem in der zweiten Jahreshälfte verschärfte sich die angespannte Situation auf den Rohstoffmärkten. Bauwerk Boen berichtet von "ungeplanten und zum Teil massiven Preiserhöhungen insbesondere von großformatigen Eichenfriesen und -Decklagenlamellen". Insgesamt seien die Materialkosten mit zusätzlichen 6 Mio. CHF belastet worden. Effizienzmaßnahmen auf operativer Ebene konnten diese Verteuerungen nicht kompensieren, so dass das EBITDA von 26,7 auf 25,7 Mio. CHF fiel, das EBIT von 12,9 auf 12,6 Mio. CHF. Dank niedrigerer Finanzkosten und Steuern konnte der Jahresüberschuss mit 4,1 Mio. CHF dennoch mehr als verdoppelt werden.

Für 2017 fühlt sich Bauwerk Boen gut aufgestellt. "Wir haben das Jahr mit einer Palette an Neuerungen und Preiserhöhungen begonnen", heißt es. Kurz vor Jahresende hatte das Unternehmen von der Haas-Gruppe deren kroatische Parkettproduktion samt eigenem Sägewerk und langfristiger Liefervereinbarung mit der staatlichen Forstverwaltung übernommen. "Mit dem Zukauf können wir den Verknappungstendenzen an den Beschaffungsmärkten begegnen, insbesondere bei größeren Formaten", konstatiert Brammertz. "Außerdem kann mit dem Ausbau zu einer hochmodernen Parkettfabrik die Produktion in Litauen in der zweiten Jahreshälfte 2017 auf einen wirtschaftlich sinnvolleren Dreischicht-Betrieb zurückgefahren werden."
aus Parkett Magazin 04/17 (Wirtschaft)