Uffenheimer Parkett und Bodenwelt: Im Handwerk und im Handel erfolgreich

Ein Parkettleger-Ehepaar und eine eindrucksvolle Ausstellung


Philipp und Sina Kurzendorfer, beides engagierte Parkettleger, haben sich ihr zweites Standbein mit dem Handel von Parkett und Bodenbelägen aufgebaut. In der Uffenheimer Parkett- und Bodenwelt erwarten den Kunden zur großen Ausstellung eine kompetente Beratung und für Heimwerker ein ganz besonderer Service.

Der Standort der Uffenheimer Parkett und Bodenwelt gegenüber den Bahngleisen des gleichnamigen Ortes ist keine Lauflage. Der Bau im Grünen mit viel Glas und der blauen Gartenbank im Eingang wirkt einladend. Wer hierher kommt, oft auf Empfehlung oder durch Mundpropaganda, will einen neuen Bodenbelag - und findet sich bei Sina und Philipp Kurzendorfer in fachkundigen Händen.

Die gelernte Augenoptikerin hat im zweiten Beruf bei ihrem Mann Parkettlegerin gelernt und im dritten Fachwirtin für Bürokommunikation. Das Ladengeschäft ist also meist ihre Domäne. Doch zwischendurch nimmt Sina Kurzendörfer auch Einsätze auf der Baustelle wahr und Parkettlegermeister Philipp Kurzendorfer übernimmt dann die Beratung im Laden.

Bodenbeläge anschaulich und
inspirierend präsentiert

Schon beim Öffnen der Ladentür zieht die großzügig strukturierte Bodenfläche den Blick auf sich. In einem Raster aus Holzpflaster sind Parkett und andere Bodenbeläge in verschiedenen Farbstellungen, Arten und Verlegmustern verarbeitet. Das gibt Inspirationen und Ideen.

Auch Spezialitäten wie die blau-weiß gestrichenen Dielen im Vintage-Look von Bauwerk oder natürlich geschwungene Dielen von Bolefloor sind zu sehen. "Der blau-weiße Boden liegt jetzt in einem Wintergarten im französischen Landhausstil", freut sich Philipp Kurzendorfer. Für ihn der Beweis: der Kunde kauft, was er sie sieht. Deshalb sind die Musterflächen so ausgelegt, dass sie sich leicht auswechseln lassen und Trendprodukte wie die dunklen Dielen in französischem Fischgrät einen Platz auf Zeit finden. "Wenn wir einen Boden pushen wollen, zeigen wir ihn in der Fläche", erklärt Kurzendorfer. Dabei favorisiert er kleinteilige Verbände, um einer späteren Fugenproblematik aus dem Weg zu gehen.

Im Sortiment setzt er auf hochwertige, vorwiegend in Deutschland produzierte Produkte. Das garantiert eine schnelle Lieferfähigkeit und erleichtert die Zusammenarbeit mit dem Hersteller. Uffenheimer Parkett ist Premiumpartner von Haro und Stützpunkthändler von Uzin und Pallmann.

Offen für Veränderungen

Vor sechs Jahren hat der Inhaber dem Logo Uffenheimer Parkett den Zusatz "und Bodenwelt" beigefügt. "Wir können beides und wollen uns Trends wie Designbelägen nicht verschließen", begründet Kurzendorfer die Entscheidung. Privat bevorzugt er übrigens massives Eichenparkett im Fischgrät-Verband. Mit dem erweiterten Sortiment wurde die Ausstellung vor zwei Jahren neu gestaltet. Den Stil prägen jetzt eine klare Formensprache und Sichtbetonwände als Kontrast zur Holzoptik. Große Glasscheiben und hochwertige Lampen bringen eine natürliche Beleuchtung in den offenen Raum, damit die Muster ihre authentische Farbwirkung behalten.

Das Ausstellungskonzept gliedert das Sortiment: Im Zentrum der 160 m2 großen Fläche stehen drei maßgefertigte Schränke für Massiv-, Zweischicht- und Dreischichtparkett, die gleichzeitig als Beratungsstation dienen. Darum herum formieren sich die anderen Produktgruppen wie Designbeläge zum Klicken und Verkleben von verschiedenen Herstellern, PVC-freie Designbeläge von Haro, Korkböden und Laminat. Linoleum und Teppichböden runden die Auswahl ab. Von selten verkauften Artikeln wie dem Parkett von Dilegno sind nur Handmuster in der Ausstellung, die großen Musterplatten stehen im Lager. Langdielen sind auf Galerie untergebracht, die über eine Faltwerk-Treppe erreicht wird.

Bewegung in der Nachfrage

Dass die Entscheidung für Designbeläge richtig war, belegt deren Umsatzanteil von mittlerweile 30 % mit steigender Tendenz. Laminat ist auf 5 % gefallen und wird fast nur noch für Selbstverleger gebraucht. Parkett beansprucht mit 65 % den mit Abstand größten Anteil am Umsatz, ist aber in der Menge zurückgegangen. Hier spielt die höhere Wertigkeit eine Rolle. Parkett verkauft Kurzendorfer inzwischen meist nur für den privaten höherwertigen Bereich wie Wohnzimmer und daran angrenzende Räume. "Im Mietwohnungsbereich, wo früher Schiffsboden ein Thema war, liegen heute Designbeläge", stellt der Parkettfachmann fest. Attribute wie die Pflegeleichtigkeit und Strapazierfähigkeit machen Designbeläge hier unschlagbar. Cortex Vinatura beispielsweise verkauft sich "wie geschnitten Brot". Überraschend für ihn ist, dass sein Hinweis auf Weichmacher in PVC Kunden oft nicht interessiert. Wenn allerdings für das Schlafzimmer eine Alternative zu Parkett oder Teppichboden gefragt ist, rät Kurzendorfer gerne zu Disano, einem holzbasierten Designboden von Haro ohne PVC und Weichmacher.

Handel und Verkauf mit Do-it-yourself-Service

Der Handel mit Bodenbelägen aller Art hat sich bei Uffenheimer Parkett als zweites Standbein gut entwickelt. Nur noch 40 % der Produkte werden durch den Handwerksbetrieb selbst verlegt. Die anderen 60 % verarbeiten Privatkunden in Eigenleistung oder Handwerkskollegen, die Uffenheimer Parkett als Zwischenhändler nutzen.

Beim Kauf bietet Philipp Kurzendorfer zusätzlichen Service. Zum einen können DIY-Kunden für die Verlegung Profimaschinen ausleihen. Zum anderen profitieren sie vom "begleiteten Verlegen". Kurzendorfer ist es wichtig, dass der Boden auch fachgerecht eingebaut wird und dem Nutzer so Freude bereitet. Auf Wunsch stellt er dem Heimwerker deshalb einen qualifizierten Mitarbeiter zur Seite, der die Untergrundprüfung erledigt, Ebenheitstoleranzen ermittelt und den Ungelernten im Umgang mit den Maschinen und der Handwerkspraxis schult. Diese Zusatzleistung rechnet er nach Stunden ab. "Daraus wurde allerdings schon öfter eine Komplettverlegung, wenn die Frau den Handwerkskünsten ihres Mannes auch nach mehrstündiger Einarbeitung nicht vertraute", fügt Kurzendorfer mit Augenzwinkern hinzu. Ein Profi lernt eben nicht umsonst drei Jahre.

Qualität braucht qualifizierte Mitarbeiter

Philipp und Sina Kurzendorfer sehen sich trotz eines steigenden Handelsgeschäfts in erster Linie als Handwerksbetrieb. Mit insgesamt sieben Mitarbeitern sind sie vorwiegend in Einfamilienhäuser und kleinen Objekten mit einer Größe bis ca. 100 m2 in der Renovierung tätig. Spezialaufträge in Dubai oder Katar sind schon vorgekommen, doch das Gros der Aufträge liegt in der Region mit einem Radius von 100 km um den Firmensitz. Die fünf Mitarbeiter auf der Baustelle sind gelernte Parkett- und Bodenleger und bis auf einen alle selbst ausgebildet.

Aus- und Weiterbildung sind für Kurzendorfer die Basis im Handwerk. Daher nimmt die komplette Mannschaft regelmäßig an Schulungen teil. Zum Teil lässt er sich dabei praxisorientierte Themen in der Uzin-Akademie maßschneidern. Auch Schulungen in ganz anderen Bereichen sind ihnen wichtig, beispielsweise die Rückenschulung. "Erst wurde dies von den Mitarbeitern belächelt, doch jetzt spüren sie mit dem bewussten Heben von Lasten, wie sie den Transporter auch leichter laden können", freut sich Kurzendorfer.

Weiterbildung bedeutet für ihn auch, Erfahrungen in anderen Betrieben zu sammeln. Ein Geselle, der bei ihm gelernt hat und nun den Meistertitel anstrebt, hospitiert daher gerade bei einem Kollegen. Solche Auswärtsaufenthalte haben er und seine Frau ebenfalls absolviert.

Leidenschaft für den Beruf des Parkett- und Bodenlegers will Kurzendorfer gern dem Nachwuchs vermitteln. Für ein Jahr hatte er deshalb als Lehrer in der Berufsschule Neustadt/Aisch ausgeholfen. Zudem war er längere Zeit Lehrlingswart in der Innung. Doch auf Dauer war das neben dem Betrieb nicht möglich. Dennoch verfolgt er das Ziel weiter. In seinem Betrieb wurde der Imagefilm zur Fernsehserie " Ich mach’s" gedreht. In Schulen wirbt er direkt um Auszubildende für das Handwerk und macht das Berufsbild im Unterricht bekannt. Leider zu wenig mit Erfolg. Industrieunternehmen in der Region bieten anscheinend einen bequemerem Weg zum Geld verdienen. Seinen aktuellen Lehrling, der sich wegen eines persönlichen Schicksalsschlags eine Auszeit genommen hat, fördert der Ausbilder daher gern weiter.

Gutes Betriebsklima ein Plus für alle

Die familiäre Atmosphäre im Betrieb erleichtert das Arbeiten. Da ist es kein Problem, wenn der Einsatz auf einer Baustelle abends mal länger dauert oder am Samstag gearbeitet werden muss. Beim jährlichen Grillfest und der Weihnachtsfeier sind deshalb auch die Familien der Mitarbeiter eingeladen. Gemeinsam werden Werksbesichtigungen unternommen, manchmal auch in Hotels gefeiert oder übernachtet, in denen die Uffenheimer Parkettleger Böden verlegt haben. Zudem gewährt Kurzendorfer über Facebook Einblick in die Tätigkeiten seiner Mitarbeiter.

Bei Abnahmen und Baustellenbesuchen postet er öfter Bilder als Referenz. Zum Beispiel aus einer Bäckerei, wo sein Betrieb Eiche-Hirnholz - weiß gekalkt und gebürstet - am Boden auf der Treppe und an der Wand einbaute - ein gelungees Design. "Diese Arbeiten sind eine Herausforderung, geben der Mannschaft aber auch ein gutes Gefühl, wenn der fertige Boden b ewundert wird", betont Kurzendorfer.

Sehenswert ist auch der Internetauftritt mit Firmenpräsentation und 360° Ausstellung. Intuitiv bedienbar bietet die Website dem Nutzer viele Informationen rund um Produkte und Verarbeitung.

Lange Tradition, gute Perspektiven

Vielen Branchenkennern ist der Name Uffenheimer Parkett noch als Parkettfabrik bekannt. Diese wurde 1887 gegründet und kam 1932 in den Besitz der Familie. Doch Philipp Kurzendorfer, die vierte Generation, wollte lieber handwerklich arbeiten, anstatt wie sein Vater am Schreibtisch. Er machte sich 1996 mit dem gleichnamigen Handwerksbetrieb auf dem Grundstück selbstständig. Als die Fabrik geschlossen wurde, übernahm er 1999 das vorhandene Handelsgeschäft und baute es weiter aus. Dabei kann er auf eine 1.800 m2 große Lagerhalle zurückgreifen. Auf 800 m2 lagern gängige Handelsprodukte sowie Restbestände von Verlegungen und aus der ehemaligen Fabrikation. Diese Reste sind wertvoll zum Ausbessern alter Böden. Beispiel Lignetto-Massiv-Fertigparkett, das heute nicht mehr hergestellt wird. Dabei handelt es sich um Mosaikparkett mit Nut und Federverbindung und verlegefertiger Oberfläche. Die Lamellen werden hier mit einer Drahtverbindung auf der Rückseite zusammengehalten.

Bei der Zukunftsplanung ist für Kurzendorfers entscheidend: "Wir und die Mitarbeiter wollen gut leben können." Zusätzliches Wachstum streben sie dabei über den Handel an, nicht über zusätzliche Mitarbeiter im Handwerk. "Die Betriebsgröße ist so gut überschaubar", sagt Kurzendorfer.
aus Parkett Magazin 04/17 (Wirtschaft)