FEP Föderation der Europäischen Parkett-Industrie

Europas Parkettindustrie zwischen Aufwärtstrend und Rohstoffknappheit


Steigende Absatzzahlen auf der einen Seite, wachsende Konkurrenz und eine Verteuerung beim Rohstoff Eiche auf der anderen. Zwischen diesen Polen bewegt sich derzeit die europäische Parkettindustrie. Auf ihrer Generalversammlung betonte der Branchenverband FEP die Einigkeit.

In guter Stimmung trafen sich die Mitglieder des Verbandes der Europäischen Parkettindustrie (FEP) Mitte Juni 2017 zu Generalversammlung und Parkett--Kongress in der ungarischen Hauptstadt Budapest. Die Talsohle im Parkettverbrauch scheint in Europa endgültig durchschritten; in mehreren Märkten, vor allem Skandinavien, den Benelux-Ländern und auch Deutschland zeichnet sich eine Erholung ab. Im zweiten Jahr in Folge hat der Absatz 2016 leicht zugelegt.

Zwei Probleme bleiben jedoch: die wachsende Konkurrenz durch andere Bodenbelagsprodukte und die Engpässe bei der Rohstoffversorgung mit Eichenholz. Ivan Horvath, Präsident von Pro Silva, sagte klar, dass sich die Eichen-Ernte nicht weiter steigern lässt; die Grenzen der Verfügbarkeit seien erreicht. Ergo würde sich das Rohmaterial weiter verteuern: "Ich meine, dass muss sich in den Parkettpreisen wiederfinden."

FEP-Präsident Lars Gunnar Andersen rief die Parkett-industrie angesichts der Herausforderungen zu einem engeren Schulterschluss auf: "Zusammen sind wir stark." Und nur so dürfte sich auch das Ziel erreichen lassen, den Anteil von Parkett am europäischen Boden-belagsmarkt von rund 5 auf 7 % zu steigern. Dabei setzt der Verband auf das Internet und wird seine Aktivitäten auf u.a. Webseite, Blog, Twitter, Pinterest ausbauen.

Die FEP verzeichnet jedenfalls Zulauf. Im laufenden Jahr kamen drei neue Mitglieder hinzu: Nach zweijähriger Abwesenheit ist der österreichische Hersteller Weitzer Parkett wieder beigetreten; als neue Förder-mitglieder konnten Maschinenbauer Schroeder und Oberflächenspezialist Feyco Treffert gewonnen werden. Ausgetreten ist hingegen das Quebec Wood Export Bureau. Die Nordamerikaner, bislang assoziiertes Mitglied, sahen die Ziele ihres Engagements in Europa nicht erfüllt und wollen sich künftig mehr auf den asiatischen Raum konzentrieren. Damit sind derzeit (Stand Mai 2017) in der FEP insgesamt 72 Mitglieder organisiert, darunter acht nationale Verbände, 48Produzenten und 16 außerordentliche.

Ein neues Gesicht gibt es auch im Vorstand. Für Remco Teulings, der Tarkett verlassen hat und damit auch aus dem Gremium ausgeschieden ist, rückte Arnaud Marquis, ebenfalls Tarkett, nach. Die übrigen Vorstands-mitglieder wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt: Lars Gunnar Andersen (Vorsitz), Klaus Brammertz (Bauwerk-Boen), Dr. Peter M. Hamberger (Hamberger), Javier Hervás (Mariano Hervás), Christer Persson (Kährs), Jean-Luc Roy (Panaget), Giuseppe Salvio (Gazzotti) und Karl Scheucher (Scheucher).
aus BTH Heimtex 07/17 (Wirtschaft)