Eurobaustoff:

Bauen 2017 – alles aus einer Hand


Die Wege der Kunden ändern sich und damit auch die Wege der Fachhändler. Seit Ende des vorigen Jahrzehnts macht sich dieser Trend immer stärker bemerkbar. Das Kunden-Credo lautet heute: "Alles aus einer Hand". Händler-Hopping ist nicht mehr angesagt. Einer für alles heißt es heute.

Die Eurobaustoff hat die Entwicklung früh wahrgenommen und diese Philosophie in die Kooperation eingebracht. Namhafte Holzhändler wie Possling in Berlin oder Dethleffsen in Bredstedt fanden den Weg zur Kooperation. Im Fokus standen dabei nicht der neue Betriebstyp, sondern die Sortimente Holz und Bauelemente. 2010 ging es einen Schritt weiter. Die Sortimente wurden zielgruppen- bzw. gewerkeorientiert ausgerichtet. Die Betriebstypen Holz- und Baustoffhändler verschwanden aus den Köpfen. Wir sprechen heute übergreifend nur noch von Baufachhändlern.

Dafür etablierten wir einen neuen Betriebstyp speziell für die Holzsortimente, den des Holzlogistikers - große, spezialisierte Holzhändler, die im Händler-Händler-Geschäft andere Baufachzentren beliefern. So lassen sich Vollsortimente für diverse Gewerke aus einer Hand zum marktfähigen Preis anbieten. Mindestmengen oder fehlende Lagerplätze verursachen keine Probleme mehr.

Die nächste Entwicklung haben wir vor etwa 24 Monaten gestartet. Stichwort: Möbelteilfertigung. Strukturelle Veränderungen im Handwerk erlauben jenen Händlern ganz neue Dienstleistungen, die sich mit den Themen Zuschnitt, Bekantung und Bearbeitung beschäftigen wollen. Diese Qualität ist in den Sprinter-Werkstätten vieler Tischler und Schreiner nicht zu erreichen.

Die Kooperationszentrale hat sich in den letzten zehn Jahren in einen Dienstleistungscampus verwandelt und bietet hier Service-Pakete an, die unseren Gesellschaftern heute helfen, ihren Kunden den Wunsch nach "Alles aus einer Hand" zu erfüllen. Das Angebot reicht von der Standort-, Lager- und Fuhrpark-Logistik, den Fachmarkt-Konzepten und Ausstellungsplanungen über das Marketing und die Aus- und Weiterbildung bis hin zu Web-Auftritten und Online-Shops, selbstverständlich alles gewerk-/zielgruppenspezifisch ausgerichtet und gesellschafter-individuell einsetzbar.

Das Ergebnis der bisherigen Arbeit lässt sich natürlich auch in Zahlen ausdrücken. 2009 lag unser Umsatz mit allen Holzsortimenten und Bauelementen bei rund 500 Mio. EUR. In diesem Jahr werden wir die 1-Mrd.-EUR-Hürde überspringen. Der Weg, den wir eingeschlagen haben, war also richtig. Wir werden ihn weiter gehen.

Für die Zukunft stehen bei uns zwei ganz wichtige Themen auf der Agenda, zum einen die Digitalisierung. Wir wollen am dreistufigen Vertriebsweg festhalten, also müssen wir uns entsprechend handels- und kooperationsspezifisch damit beschäftigen. Erfolgreich ist nur, wer die Daten hat. Daten sind Macht. Daran arbeiten wir seit Jahren ganz intensiv. Das andere Thema ist die Logistik, sowohl im Lager als auch auf der Straße. Wir kommen weder an automatisierten Lagern vorbei, noch an neuen gemeinschaftlichen Logistikkonzepten in Europa.

Unser Erfolg gibt uns die Power, diese Herausforderungen zu stemmen, gleichzeitig aber auch das Renommee, die entsprechenden Mitarbeiter für uns zu gewinnen. Der Erfolg heute ist unser Schlüssel zum Unternehmenserfolg morgen.
aus Parkett Magazin 05/17 (Wirtschaft)