Margaritelli:

Business vs. Natur


In Zeiten, in den Milliarden von Plastiktüren unsere Weltmeere verschmutzen, in Form von Mikropartikel in unsere Nahrungskette zurückkehren, Business unser tägliches Tun und 75% des Lebens beherrscht, einzelne Machthaber Kriege führen, unendliches Leid verursachen, in vielen Ländern Hungersnöte entstehen, die Nationengemeinschaft nicht in der Lage ist, nur den kleinsten Kompromiss zur Erhaltung unserer Lebensräume zu beschließen, der Blick der Menschen sich von der Natur weg hin auf die digitale Welt dreht, Marktmechanismen wie kompromissloser Verdrängungswettbewerb und permanentes Wachstumsstreben die kulturelle Zusammenarbeit verändern, grenzenloser Konsum die Ressourcen unserer Erde gefährdet sowie Gewalt und Terror unsere freiheitliche Lebensweise in Frage stellen, ist es an der Zeit, wahrlich innezuhalten und nachzudenken.

Wir müssen uns bewusst werden, dass jeder Einzelne von uns in der Lage ist, unsere Lebensräume und die Zukunft unserer Kinder zu gestalten.

Der Megatrend der Individualisierung in allen Facetten unserer Wirtschaftsbereiche gibt uns die Chance, Werte offenzulegen und zu kommunizieren. Wer einmal im Wald gestanden ist, das gleißende Sonnenlicht durch die sattgrünen Baumwipfel gesehen, das samtige Moos gespürt, den Duft der verrottenden Baumstümpfe gerochen, das Zwitschern der Vögel gehört und somit die unendliche Vielfalt der Natur bewusst wahrgenommen hat sowie die Symbiose zwischen den Pflanzen und den Menschen durch beispielsweise den Austausch von O und CO und viele weitere Abhängigkeiten verstanden hat, wird in der Lage sein, seinen Kunden die essentiellen Werte seines eigenen Tuns und Verhaltens zu erklären.

Jetzt, da unsere Kunden vielfältige, unspezifizierte Informationen aus vielen Kanälen erhalten und individuelle Gestaltungsfragen an uns stellen, ist die Gelegenheit da, diese Werte der Nachhaltigkeit, der Kultur und der Dauerhaftigkeit mit Respekt vor der Natur mit unseren Kunden zu diskutieren.

Und nicht nur das. Wer barfuß auf einem Holzfußboden die Struktur gespürt, mit der Hand den Naturstoff erlebt, die Facetten der natürlichen Farbunterschiede erkannt und die Einzigartigkeit jedes Stückes sowie die Eigenschaften und Charakteristika des zu diesem Zeitpunkt schon über 100 Jahre alten Naturstoffes Holz verstanden hat, wird bewusst in einen Parkettboden investieren und sich von künstlichen Bodenbelägen abwenden.

In diesem Sinne gratulieren wir dem Parkett Magazin herzlichst zum Jubiläum, welches seit 30 Jahren stets mit Qualität und Tiefe dem Leser versucht, diese Werte zu vermitteln und somit seinen Teil zur Erhaltung unserer Natur beiträgt.
aus Parkett Magazin 05/17 (Wirtschaft)