Caparol Farben Lacke Bautenschutz GmbH

Caparol sieht großes Marktpotenzial für Icons


High-End-Innenfarben für den Endverbraucher gab es in Deutschland bislang vor allem von ausländischen Anbietern. Caparol nimmt diesen Markt mit der Kollektion Icons ins Visier. Der Vertrieb erfolgt über ausgesuchte Partner im Groß- und Facheinzelhandel.

Caparol will mit Icons die 125-jährige erfolgreiche Geschichte der DAW fortschreiben. Die neue hochwertige Innenfarben-Kollektion enthält 120 "Farbikonen", die an wichtige Ereignisse in den vergangenen 60 Jahren erinnern. "Wir sind stolz, der erste deutsche Hersteller zu sein, der in den High-End-Markt einsteigt, der bislang vom ausländischen Wettbewerb besetzt wird. Endlich bekommt der Markt ein Produkt made in Germany", erläutert Dr. Ralf Murjahn, CEO der DAW. Projektleiterin Caparol Icons ist seine Schwester, die Kunsthistorikerin Annika Murjahn.

Mit Icons spricht Caparol den Endverbraucher mit höchsten Ansprüchen an. "Indem wir die Marke beim Endverbraucher bekannt machen, helfen wir dem Maler und dem Handel, Nachfrage und Abverkauf zu generieren", meint der DAW-Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Klaus Murjahn. Auch für andere Caparol-Produkte sei gezielt Endverbraucherwerbung geschaltet worden. Dementsprechend fächert sich die Zielgruppe auf in Fachhandwerker (Maler, Lackierer, Stuckateure), Architekten und Innenarchitekten sowie Endkunden (Haus- und Wohnungsbesitzer), die sich für High-End-Segmente entscheiden. Für sie spielten Marken, Qualität und Herkunft eine wichtigere Rolle als der Preis, ist man überzeugt.

Selektiver Vertrieb

Der Vertrieb läuft wie bei anderen Produkten über den Groß- und Facheinzelhandel. "Allerdings sind wir bei der Auswahl selektiv, um mit den richtigen Partnern für diesen speziellen Markt zusammen zu arbeiten", betont Dr. Ralf Murjahn. Vertriebspartner werden sorgfältig ausgesucht und Verkaufsmitarbeiter intensiv geschult. Zudem wird nach Auskunft von Caparol-Geschäftsführer Tony Horneff sicher gestellt, dass die Produkte "nur an fachlich besonders geeignete Fachhandwerkerbetriebe" verkauft werden. Gemäß dem hohen Anspruch der neuen Produktserie sei der Point of Sale wesentlicher Bestandteil des Markenauftritts. Für eine einheitliche PoS-Präsentation hat Caparol in exklusive Regalsysteme, Beratungswerkzeuge und Mittel zur Verkaufsförderung investiert.

Horneff ist überzeugt, dass das Wachstumspotenzial im Bereich der sehr hochwertigen Innenfarben groß ist. "In den vergangenen fünf Jahren hat sich in Deutschland ein neuer High-End-Farbenmarkt mit speziellen Innenfarbenrezepturen entwickelt", erklärt der Geschäftsführer. "Da dieser Trend noch relativ neu ist, sehen wir enorme Wachstumschancen für uns als größten deutschen Hersteller." Das Marktpotenzial liege bei mehr als 100 Mio. EUR für Deutschland. Davon seien bisher lediglich 10 % ausgeschöpft worden.

Entwicklung dauerte drei Jahre

Die Icons-Produkte sind emissionsminimiert und lösemittelfrei sowie für Kinderspielzeug geeignet. Rund drei Jahr hat ihre Entwicklung gedauert, betont Dr. Klaus Murjahn. Eingesetzt würden die besten Rohstoffe, so dass Caparol damit nun auch eine besonders dünnschichtige Rezeptur anbieten könne, wie sie von angelsächsischen Herstellern bekannt sei. "Ich gehe davon aus, dass der deutsche Handwerker, aber auch die deutschen Endverbraucher einen hohen Wert auf deutsche Umwelt- und Gesundheitsstandards legen, die uns bei Caparol Icons eine Alleinstellung im Markt verschaffen."

Hinter dem Farbkonzept steht eine Studie über den Zusammenhang von Dekaden und deren Farben. Sie wurde vor einigen Jahren von Professor Markus Schlegel an der Hochschule für angewandte Wissenschaft (HAWK) in Hildesheim entwickelt und untersuchte den Zusammenhang von Farbe und soziokulturellen Ereignissen in sechs Jahrzehnten. Daraus entwickelten Annika Murjahn und ihr Team 120 Farbikonen, die an herausragende Ereignisse in der Vergangenheit erinnern, etwa das warme Grau Sea of Tranquility an die Mondlandung 1969 in dem gleichnamigen Mondkrater.
aus BTH Heimtex 10/17 (Wirtschaft)