Marburger Tapetenfabrik J.B. Schaefer GmbH & Co. KG

Marburg fertigt Unikat-Tapeten in Handarbeit


Die Marburger Tapetenfabrik besinnt sich mit der Kollektion Horus auf Handwerkskunst. Entstanden ist sie in gemeinsamer Arbeit mit der gleichnamigen Kunstmalerei-Werkstatt. Die -Tapetenbahnen werden im ausgewählten Fachhandel vertrieben und nur auf Anforderung gefertigt.

In der Inneneinrichtung ist der Einheitstrend längst passé, Individualität und Exklusivität prägen immer häufiger die Gestaltung. Im Zuge dieser Entwicklung steigt der Wunsch nach Unikaten fernab der Massenproduktion. Die Marburger Tapeten-fabrik reagiert darauf mit ihrer neuen handgemachten Kollektion Horus, die in Zusammenarbeit mit der gleichnamigen Kunstmalerei-Werkstatt von Ingrid Sörensen und ihrem Sohn Botho Woost entstand. Die 36 Unikate mit ihren Metallbelägen und gemalten Dekoren werden als Bahnenware auf Anforderung gefertigt und ausschließlich im ausgewählten Fachhandel vertrieben.

Marburg-Inhaber Ullrich Eitel und Chef-Designer Dieter Langer stellten die einzigartigen Tapeten auf dem Schiff Horus in der Hamburger Hafencity vor, das der Kunstmalerei-Werkstatt als Showroom dient. Eitel und Ingrid Sörensen hatten sich in einem weiteren Showroom auf Sylt kennen und schätzen gelernt. Der unverwechselbarer Stil der auf Dekorationsmalerei spezialisierten Künstler erwies sich als perfekte Ergänzung zur Entwicklung von Manufaktur-Tapeten, die Marburg bereits begonnen hatte.

Echtmetall und Handmalerei

Aus der Kooperation ging eine Kollektion hervor, die Design mit Handwerkskunst verbindet. Sie umfasst im ersten Teil unter anderem Wandbeläge mit Echtmetall, die in komplizierten Verfahren hergestellt werden. Bei einer Eisentapete ist es ein Oxidationsprozess. Dieser wird auf einer im Heißprägeverfahren vorbereiteten Tapete mit feinstem Eisenpigment in Gang gesetzt und erst beendet, wenn der gewünscht Endzustand erreicht ist. Bei anderen Metallen wie Kupfer, Messing und Edelstahl werden die Effekte durch Schleif- und Politurverfahren erreicht. "Viele Versuche mit unterschiedlichen Materialien und Techniken waren erforderlich, um den endgültigen Effekt zu erzielen. Der Herstellungsprozess mit bis zu zwanzig Schleif- und Polierdurchgängen ist besonders arbeitsintensiv und dauert zum Teil mehrere Tage", erläutert Designchef Langer.

Im zweiten Teil der Karte finden sich handgemalte Motive von Ingrid Sörensen wie zarte Kirschblüten, filigrane Lilien und überlebensgroße Libellen. "Das Einzigartige ist, dass die Tapeten Bahn für Bahn von uns und unserem Team gemalt werden. Die Muster wurden nicht unter dem Kriterium der Machbarkeit entwickelt, sondern so, dass künstlerische Freiheit auch beim Malen immer noch möglich ist", sagt die Künstlerin.

Eine Tapetenbahn ist 3 m lang, 1,04 bis 1,06 m breit und kostet zwischen 700 und 900 EUR. "Wir wollten all denen ein Angebot machen, die sich für normale Tapeten nicht begeistern können, etwa weil ein Loft mit Betonböden nicht gerade danach schreit. Eine rostige Wand oder Echtmetallflächen dagegen lassen sich dort wunderbar integrieren. In einer reet-gedeckten Sylter Villa wiederum trifft dies auf die handgemalten Horus-Tapeten zu", betont Langer.

Nach Angaben von Ullrich Eitel sind bisher 65 Karten im deutschen Fachhandel platziert. Er geht davon aus, dass insgesamt 90 Kollektionen dieser zeitlosen Tapeten Einzug in den deutschen Markt finden. Darüber hinaus wird weltweit geliefert. Die Tapeten haben keine limitierte Laufzeit.

cornelia.kuesel@snfachpresse.de
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