Uzin: F 90 Turbolight-System bei Dachgeschoss-Sanierung in Pforzheim

Leichter Bodenaufbau mit integriertem Brandschutz


Gebäude aus der Nachkriegszeit weisen häufig eine Rippendecke aus Stahlbeton auf. In der Regel sind ihre schalltechnischen Eigenschaften mangelhaft. Auch in Bezug auf den Brandschutz muss bei Umbauten und Sanierungen nachgebessert werden, denn das materialsparende Bauen der 1950er- und 60er-Jahre mit relativ dünnen Decken und wenig Masse entspricht nicht den heutigen Anforderungen.

Ein eben solches Gebäude in Pforzheim sollte umfangreich saniert werden. Dazu gehört auch der Ausbau des Dachgeschosses. Da hierfür das alte Steildach abgerissen wurde, galt für die neuen Wohnungen das heutige Baurecht. Nach Einstufung in die Gebäudeklassen 4 und 5 musste der Bodenaufbau die höheren Feuerwiderstandsklassen F 60 und F90 aufweisen. Außerdem lagen Einschränkungen beim Gewicht des Bodens vor. Da der Bauherr Parkett und großformatige keramische Fliesen in den Wohnungen wünschte, mussten gleichzeitig eine ausreichende Lastaufnahmefähigkeit gegeben sein und zudem Unebenheiten von 1 bis 5 cm ausgeglichen werden. "Wir empfehlen das Turbolight-System vor allem, wenn Unterkonstruktionen im Bestand eine begrenzte Tragfähigkeit aufweisen", erklärt Michael Säle, Estrichfachmann bei Uzin.

Bodensystem für hohe Brandschutzanforderungen

Dünn, leicht und äußerst tragfähig: Die drei Komponenten des Uzin Turbolight-Systems - Leichtausgleichsmörtel, Glasgelege und Dünnestrich - verbinden sich zu einer versteifenden Verbundkonstruktion mit großer Festigkeit, die Lasten gleichmäßig an den Untergrund ableitet. Trotz des niedrigen spezifischen Gewichts ist die Lastaufnahmefähigkeit des Bodensystems sehr hoch. Mit einer Promatect-H-Platte als vierter Komponente ist das bereits feuerhemmende System zudem für hohe Brandschutzanforderungen gerüstet.

Das System erfüllt die Feuerwiderstandsklasse F 90, wie das allgemeine bauaufsichtliche Prüfzeugnis der MFP Leipzig bestätigt. "Ein geringes Gewicht bei Problemen mit der Statik ist eine Eigenschaft, die der Boden bei Sanierungen und Renovierungen im Bestand oft erfüllen muss", erklärt Steffen Tröger, technischer Leiter der Niederlassung Stuttgart beim ausführenden Böhmler Einrichtungshaus.

Zunächst wird der vorbereitete Untergrund mit Uzin PE 360 Plus grundiert und anschließend der Leichtausgleichsmörtel Uzin SC 914 Turbo aufgebracht. Er kann mit der Estrichpumpe angemischt und an den Arbeitsort gepumpt werden, lässt sich aber auch im Mischeimer oder Freifallmischer verarbeiten. Mit einem Estrichschwert wird er in der gewünschten Schichtdicke ausgebracht und mit einer Richtlatte planeben abgezogen. Mit dem Glättschwert wird die Oberfläche leicht verdichtet.

Leichtbausystem
mit Promatplatte

Beim Boden im neuen Dachgeschoss betrug der Aufbau zwischen 1 und 4 cm. Die Schüttung war nach zwei Tagen begehbar, sodass das Renoviervlies Uzin RR 201 auf der erhärteten Oberfläche vollflächig mit mindestens 2 cm Überlappung verlegt werden konnte. Als dritte Komponente wurde der selbstverlaufende Dünnestrich Uzin NC 195 in 10 mm Dicke aufgetragen. Sobald er seine Belegreife erreicht hatte - und damit das System die nötige Festigkeit und Steifigkeit -, konnten die Promatplatten vollflächig verklebt werden.

"In diesem Bestandsbau spielten beim Boden die Tragfähigkeit und die für den Umbau geforderte Feuerwiderstandsklasse F90 die wichtigste Rolle", resümiert Säle. "Wir haben mit dem Uzin Turbolight ein Bodensystem, das sich schnell verarbeiten lässt und sich bereits auf vielen Baustellen bewährt hat. Die Promatplatten können hervorragend in den Aufbau integriert werden und lösen nun zusätzlich das Brandschutzproblem", bestätigt Tröger.
aus FussbodenTechnik 01/18 (Referenz)