Erster IHK-Zertifizierungslehrgang erfolgreich beendet


In Wiesbaden ging der erste gemeinsam von Sopro Bauchemie und der IHK Wiesbaden durchgeführte Zertifizierungslehrgang zur Fliesenleger-Führungskraft zu Ende - mit einem überaus positiven Fazit sowohl seitens der Teilnehmer, als auch der Veranstalter.

Vier Teilnehmer aus vier verschiedenen Bundesländern nahmen an dem zweiwöchigen Blockunterricht mit anschließender IHK-Abschlussprüfung teil und sind nun eine anerkannte "Fliesenleger Führungskraft IHK". So unterschiedlich die Herkunft und die bisherigen beruflichen Laufbahnen der Teilnehmer auch waren - so eindeutig fiel ihr Urteil über das neue Fortbildungsangebot aus: Die Teilnahme hat sich in jeder Hinsicht gelohnt und wird sich positiv auf die weitere berufliche Laufbahn auswirken.

Meisterliche Qualifikation
weiter gewünscht

Auch wenn die Meisterpflicht im Gewerk Fliesen und Platten seit vielen Jahren aufgehoben ist - meisterliche Qualifikation und das in der Theorie und Praxis erworbene Know-how ist nach wie vor erforderlich, um den anspruchsvollen Wünschen von Planern und Bauherren gerecht zu werden. Genau hier will Sopro Bauchemie mit dem im Rahmen der Sopro Profi Akademie angebotenen Zertifizierungslehrgang ansetzen. "Wir wollen keinesfalls eine Konkurrenz zum Meisterbrief schaffen", so Mario Sommer, Leiter Anwendungstechnik und Objektberatung bei Sopro Bauchemie. "Wir wollen aber das Gewerk Fliesenleger weiterhin auf einem fachlich hohen Niveau halten und mit der "Fliesenleger Führungskraft IHK" ein Zertifikat mit einem ganz besonderen Stellenwert schaffen".

Daher auch die intensive Zusammenarbeit mit der IHK Wiesbaden, als einem starken und bundesweit anerkannten Partner mit staatlichem Aus- und Weiterbildungsauftrag, der aber gleichzeitig auch den direkten Bezug zu Unternehmen der Wirtschaft hat und deren Anforderungen genau kennt.

Lehrgang in vier Modulen

So entstand ein neues, komprimiertes Lehrgangsformat, dass sich in vier Module gliedert. Diese wurden in einem auf zwei Wochen verteilten Blockseminar mit rund 110 Unterrichtsstunden vermittelt. Diese vier Module reichen vom kaufmännischen Grundwissen (Kalkulation, VOB und Betriebskostenermittlung) und das Führen eines Betriebs (Mitarbeiterführung, Verhalten beim Kunden) über die Untergrundbewertung und Beurteilung bis hin zum professionellen Erstellen von neuen Belägen aus keramischen Fliesen und Naturstein mit Dünnbettmörteln und Fugenmassen. Dazu kommen die Besonderheiten beim Abdichten im Fliesenlegerhandwerk.

Vermittelt wurde dieses Wissen durch die erfahrenen Dozenten aus Fliesenleger-Meisterschulen und öffentlich bestellte Sachverständige von Sopro Bauchemie.

Hohe Ausbildungsqualität
mit Praxisbezug

Für Sören Tylewski, Bauleiter bei Fliesenprofi Zerbst war der Lehrgang geradezu perfekt. "Als gelernter Kaufmann bin ich zwar in einem Handwerksbetrieb aufgewachsen und habe mich als Bauleiter zwischenzeitlich auch in die Praxis eingearbeitet. Der Lehrgang hat mir aber gerade was die Praxis anbelangt dennoch viel Neues gebracht - und dies komprimiert in gerade mal zwei Wochen". Auch Jens Dachwald, der in Augsburg den Betrieb Dachwald & Lützendorf betreibt, hat in Wiesbaden "viel gelernt, das heute auf der Baustelle aktuell und wichtig ist. Mit diesem zusätzlichen Wissen kann ich meine Vorreiterposition im Betrieb weiter ausbauen und auch Kunden sowie Planern mit noch größerer Sicherheit gegenübertreten", so sein Fazit. Er sieht zudem in einer zusätzlichen Qualifizierung eine gute Möglichkeit, "das Fliesenlegerhandwerk wieder in ein besseres Licht zu rücken".

Für dem im Fliesenfachgeschäft Günter Winden im nordrhein-westfälischen Eschweiler angestellten Achim Gehde war insbesondere die heute so aktuelle Großformatverlegung ein wichtiges Thema. "Wir wollen uns in unserem Betrieb in Zukunft hier noch besser aufstellen; denn 0815 kann jeder. Wir wollen uns aber mit unserer Leistung vom Durchschnitt abheben und noch professioneller auftreten", so der gelernte Fliesenleger.

Er zeigte sich zudem von dem breiten Spektrum sowie der großen Praxisnähe der Themen beeindruckt und findet insbesondere die Verteilung des Stoffs auf zwei komprimierte Seminarblöcke vorteilhaft, da sich dies gut mit dem Arbeitsalltag im Betrieb vereinbaren lässt. Als die perfekte Vorbereitung auf die von ihm angestrebte Meisterausbildung betrachtete Michael Mauz aus dem schwäbischen Winterlingen-Harthausen den Lehrgang. "Gerade in einem kleinen Familienbetrieb wie unserem hat der Meister immer noch eine hohe Wertigkeit. Da bei diesem Lehrgang sowohl wichtige Theorie, als auch viel angewandte Praxis gelehrt wurde, fühle ich mich jetzt optimal vorbereitet", so sein Fazit.

Prädikat: Empfehlenswert

Großes Lob gab es von allen Teilnehmern, insbesondere für die Dozenten. "Wir waren beeindruckt von der hohen Kompetenz und dem enormen Fachwissen der Referenten und Vorführmeister", so Jens Dachwald. "Wir konnten sie mit unseren Fragen kein einziges Mal in Verlegenheit bringen, immer hatten sie eine ausführliche Antwort bereit", bestätigt Achim Gehde anerkennend seine Kollegen. Voll zufrieden zeigte man sich auch mit der Betreuung rund um den Blockunterricht - von der Organisation bis hin zur Verpflegung. "Ich kann den neuen IHK-Lehrgang nur jedem empfehlen, der sich für anspruchsvolle Führungsaufgaben im Fliesengewerk qualifizieren möchte", so Jens Dachwald.

Zufriedenheit gab es aber nicht nur bei den Teilnehmern, sondern auch bei den Veranstaltern. Sowohl der reibungslose Ablauf der ersten gemeinsamen Veranstaltung, als auch die guten Ergebnisse aller vier Teilnehmer bei der anspruchsvollen IHK-Abschlussprüfung zeigten, dass man sich mit der "Fliesenleger Führungskraft IHK" auf einem sehr guten Weg befindet.
aus FussbodenTechnik 01/18 (Handwerk)