Oskui Carpet & Interior, Hamburg

High-End-Teppiche direkt am Jungfernstieg


Dass man als Fachhändler für hochwertige Teppiche in Innenstadtlage Erfolg haben kann, beweist Ali Oskui. Der engagierte Inhaber von Oskui Carpet & Interior ist mit seinem Geschäft gerade an den Hamburger Jungfernstieg gezogen. Stimmungsvolle Wohnszenarien, viele Accessoires und offen gestaltete Verkaufsräume laden Schaufensterbummler in den Laden ein; mit besonderen Events wendet Oskui sich aktiv an seine Stammkunden. Einen großen Teil des Sortiments macht die eigene moderne Knüpfteppichkollektion aus.

Staub saugen. Geschirr spülen. Waschpulver kaufen. Spaß macht das alles nicht - aber es muss eben sein. Ein Teppich ist sozusagen das Gegenteil von Waschpulver: Man braucht ihn nicht dringend zum Leben wie frische Wäsche oder Grundnahrungsmittel. Der Teppich ist wie der Sahnetrüffel auf der Nahrungspyramide. Er macht Spaß und das Wohnen noch mal sehr viel schöner. Wie viel schöner genau, das zeigt der Hamburger Fachhändler Ali Oskui in seinem neuen Ladengeschäft in der Einkaufspassage Hamburger Hof.

Zunächst mal ist die Lage top. Das Gebäude im Gründerzeitstil aus rotem Mainsandstein befindet sich direkt an Hamburgs Flaniermeile Jungfernstieg; mehr Alsternähe geht praktisch nicht. Oskui Carpet & Interior hat dort eine gut 500 m2 große Fläche zur Verfügung, die sich auf zwei Etagen verteilt: Unten gewährt eine lange, raumhohe Fensterfront viele Einblicke in die dahinterliegenden Verkaufsräume und lädt mit stimmungsvollen Dekorationen, ungewöhnlichen Accessoires und gleich mehreren Eingängen dazu ein, sich das Dahinter genauer anzusehen. Oben befindet sich ein kleines Lager mit vielseitigem Warenspektrum.

Vom Alsterfleet direkt an die Alster

Das offen gestaltete Ladengeschäft hat Oskui Ende 2016 bezogen. Vorher war er auf etwa vierfacher Fläche ein paar Straßen weiter in der Bleichenhof-Passage am Alsterfleet untergebracht. Zehn Jahre lang hat er dort mit Designermöbeln, Stoffen und Beleuchtungslösungen ganze Einrichtungsszenarien präsentiert. Jetzt wird der Bleichenhof umgebaut, und Oskui musste umziehen. Als man ihm die kleineren Räumlichkeiten im Hamburger Hof anbot, die sich in noch besser sichtbarer Lage befinden, war die Sache perfekt - und für ihn ein Anlass, sich wieder hauptsächlich auf den Teppich zu konzentrieren, der schon immer das Herzstück in seinem Sortiment ausmachte.

Einzelhändler und Teppichdesigner

Zumal Oskui inzwischen nicht mehr ausschließlich als Einzelhändler tätig ist, sondern auch als Designer für - klar, Teppiche. In Zusammenarbeit mit dem indischen Anbieter Global Overseas lässt er moderne Klassiker in aktuellen Wohntönen entstehen. Die modernen Designs nehmen einen immer größeren Raum in der Teppichgalerie ein. "Inzwischen ist die Mode auch beim Teppich angekommen, der ja eigentlich ein eher zeitloses Produkt ist", freut sich Oskui.

Produktinszenierungen von der
Moderne bis zur Schatzkammer

Sein hochwertiges Teppichsortiment inszeniert Oskui themengebunden entlang des langgezogenen Verkaufsraums. Der Weg führt von den eigenen modernen Designs zu den pastelligen Ziegler-Variationen in gröberer und außergewöhnlich feiner Knüpfung. Es folgen folkloristische Nomadenknüpfungen ... und ganz am Ende wartet dann - hinter Glas - die "Schatzkammer" mit Ghoum-Seidenteppichen in leuchtend-pastelligen Tönen, von namhaften persischen Manufakturen signiert. Alle paar Schritte kann der Besucher also eine neue Teppichwelt auf sich wirken lassen und auf diese Weise herausfinden, in welcher er sich am ehesten wiedererkennt, in welchem Umfeld er sich am wohlsten fühlt. Die Teppiche hängen an den Wänden oder über Stangen, oder sie liegen auf dem Boden ... keinesfalls aber auf großen Stapeln. Die Präsentation hat Wohnzimmeratmosphäre, nicht zuletzt wegen der Möbel und Accessoires, die das Sortiment zum einen in Szene setzen, die zum anderen aber auch selbst zum Verkauf stehen.

Accessoires, die Brücken bauen

Ein besonderer Eyecatcher ist ein großer ovaler Tisch mit Glasplatte, die von einer riesigen alten Baumwurzel gehalten wird. Der Tisch ist unverkäuflich - dafür sind die Vasen, Gläser und Kerzenständer darauf durchaus zu haben, und sie werden auch gern spontan mitgenommen. Die Accessoires nehmen Interessenten, die sich "nur mal umschauen" möchten, die Schwellenangst und setzen gleichzeitig Akzente: "Solche Kleinigkeiten können Brücken bauen und vielleicht sogar zu etwas ganz Großem führen", philosophiert Oskui. Zum Beispiel zum Teppichkauf. "Ich wähle die Accessoires nicht mit dem Hintergedanken aus, sie nachher gut zu verkaufen, sondern weil ich sie selbst schön finde", erklärt er. "Denn das Auge braucht Abwechslung."

Für Abwechslung im Laden sorgen Oskui und sein Team auch durch regelmäßiges Umgestalten. Jeden Monat werden die Verkaufsräume neu dekoriert. Lust, immer mal wieder vorbeizuschauen, macht der Inhaber seinen Kunden durch Sonderveranstaltungen mit Sekt, Häppchen und Live-Musik, zu denen er vorher schriftlich einlädt. Auch einen aufwendig gestalteten Katalog schickt er regelmäßig herum. Und eine Werbegemeinschaft mit den anderen Mietern im Hamburger Hof trifft sich monatlich, um über gemeinsame Aktionen zu entscheiden: Werbung in öffentlichen Verkehrsmitteln, im Radio und in Zeitschriften oder kleine Events im Center.

Individuelle Beratung,
auch direkt beim Kunden

Wer Oskui und sein vierköpfiges Team im Hamburger Hof besucht, kann sich hier ganz in Ruhe und unverbindlich umsehen ... oder sich auf Wunsch ausführlich beraten lassen. Auch gern zu Hause, in den Wohnräumen des Kunden. Um Interessenten die Entscheidung zu erleichtern, nimmt der Fachhändler beim Kauf eines neuen Teppichs alte Kundenteppiche in Zahlung. Auch Teppichrestaurierung und -wäsche bietet Oskui an.

Bei der Wahl des persönlichen Wunschteppichs beobachtet Oskui zwei Tendenzen: Zum einen den wachsenden Mut zur Farbe, "wenn auch zunächst verhalten und am liebsten in Kombination mit den vertrauten Beige- und Grautönen." Zum anderen würden im Schnitt immer größere Maße von mindestens 2,50 x 3m nachgefragt. Das ist sicher auch der Tatsache geschuldet, dass der High-End-Fachhändler an der Alster eher die Besserverdiener mit entsprechend großzügig geschnittenen Räumlichkeiten bedient. Andererseits spiegelt diese Entwicklung einen allgemeinen Trend wider: "Früher haben sich die Leute viele kleinere Teppiche und Brücken in die Wohnräume gelegt; heute favorisiert man eher einzelne große Teppiche", erklärt Oskui. Allerdings sei es nicht immer leicht, Exemplare mit den jeweils gewünschten Abmessungen bei den Großhändlern zu finden. "Schön wäre es, wenn sich die Importeure zu einem gemeinsamen Internet-Auftritt zusammentäten: Wenn sie eine Plattform schaffen würden, auf die nur wir Händler Zugriff haben und über die wir bestimmte Teppiche in bestimmten Größen suchen können."

Top Lage, hochwertige Ware - Oskui bedient auch eine entsprechende Kundschaft, die sich die handgearbeiteten Teppiche im vier- bis fünfstelligen Bereich leisten kann und will. Es gibt sie also durchaus, die teppichinteressierten Besserverdiener. Viele seiner Stammkunden wohnen in Hamburg, einige reisen von weiter her an die Alster. Gerade im neuen Geschäft am Jungfernstieg schauen aber auch viele Touristen spontan vorbei, die den Laden beim Bummeln durch den Hamburger Hof entdeckt haben. Er ist ja auch kaum zu übersehen.•
aus Carpet Magazin 04/17 (Handel)