GD Holz: 14. Branchentag Holz in Köln

Das Ereignis für die gesamte Branche

Der 14. Branchentag Holz des Gesamtverbandes Deutscher Holzhandel untermauerte mit rund 2.500 Besuchern seinen hohen Anspruch als wichtigster Treffpunkt für die gesamte Branche. Kaum eine Veranstaltung bietet durch die hohe Dichte an Führungskräften und Meinungsbildern eine bessere Gelegenheit zum Networking.

Dem Holzhandel und der holzverarbeitenden Industrie bot der 14. Branchentag Holz des Gesamtverbandes Deutscher Holzhandel (GD Holz) im November 2017 in Köln erneut eine in dieser Form einmalige Plattform, um sich mit Geschäftspartnern intensiv über die Weiterentwicklung des gemeinsamen Geschäfts auszutauschen. Die überdurchschnittliche Präsenz von Führungspersönlichkeiten auf allen Seiten sorgte dabei für ein außerordentlich hohes Niveau, die komprimierte Fläche nur einer Ausstellungshalle für die Überschaubarkeit des Gesamtgeschehens. Die Wege sind kurz, ständig trifft man bekannte Gesichter auf dem Gang.

Auf einer Netto-Standfläche von 6.500 m2 informierten 167 Aussteller über ihre aktuellen Produkte und Dienstleistungen. Das volle Sortimentsangebot war vertreten: neben den Bereichen Fußböden, Türen, Gartenholz, Holzwerkstoffe, Schnitt- und Leimholz auch der Innenausbau und Holzbau sowie IT- und weitere Dienstleistungen. Erstmals kamen Aussteller aus 17 verschiedenen Ländern an den Rhein, vor allem aus dem Benelux-Raum aber auch aus Österreich und der Schweiz. Damit setzte sich die Tendenz zu mehr Internationalität fort.

Ein Novum war das zentral in der Halle platzierte Vortragsforum samt angeschlossener Lounge des GD Holz. An beiden Tagen war es rege frequentiert und traf mit zahlreichen aktuellen Themen wie der Neuregelung der Ein- und Ausbaukosten offenbar den Nerv des Fachpublikums. Die Bühne wurde neben der Verleihung der "Woody Awards 2017" auch für die Prämierung der "Azubi-Competition 2017" genutzt, einem Video-Wettbewerb für die Auszubildenden der GD Holz-Mitglieder, an dem zwölf Teams teilnahmen. Zu Recht ärgerte sich der Verband darüber, dass sich manche Lieferanten den Messestand sparten und stattdessen die GD Holz-Lounge für Kundengespräche nutzten.

Höhepunkt war wieder der traditionelle Branchenabend, der dieses Mal nicht extern stattfand, sondern in einem extra errichteten "Wooden Cube" - gestiftet von der Cordes-Gruppe - direkt vor Ort in der Messehalle ausgerichtet wurde. 1.300 Gästen kamen und feierten, auch wenn die neue Location auf durchaus geteiltes Echo stieß: übersichtlicher, befanden die einen, ungemütlicher, befanden die anderen. Der GD Holz selbst war sehr zufrieden mit der neuen Lösung. Bleibt abzuwarten, für welches Format sich der Vorstand entschieden haben wird, wenn der 15. Branchentag Holz am 12. und 13. November 2019 erneut in Köln die Tore öffnet.

Kontinuierliches Wachstum setzt sich fort

Auf der Pressekonferenz im Rahmen der Messe informierten der Vorstandsvorsitzende Jürgen Klatt, sein Stellvertreter Philipp Zumsteg sowie Geschäftsführer Thomas Goebel über die aktuellen Entwicklungen des deutschen Holzhandels. Dieser befand sich laut Betriebsvergleich auch im dritten Quartal 2017 weiter im Aufschwung und konnte per 30. September den Umsatz um 2,7 % steigern. Motoren des Wachstums in den ersten neun Monaten waren vor allem Hobelwaren (+7 %) und Fußböden (+5 %), wobei hier speziell Designbeläge und im Outdoor-Bereich WPC-Terrassendielen gute Zuwachsraten erzielten. Bei den teilnehmenden Unternehmen des Betriebsvergleichs dominiert der Umsatz des Holzgroßhandels mit einem Anteil von annähernd 90 % (inklusive Streckengeschäfte), der Einzelhandelsumsatz erreicht indes einen Anteil von gut 10 %.

Für das letzte Quartal erwartete das Gros der Holzhändler eine konstante Umsatzentwicklung, so dass das Gesamtjahr mit einem Umsatzanstieg zwischen 2 und 3 % abschließen dürfte. Für 2018 ist der Holzhandel angesichts der sehr guten Rahmenbedingungen der Bauwirtschaft zuversichtlich. "Die Konjunktur ist stabil, die Preise auch", betonte Jürgen Klatt in Köln.

Gesamtverband plant Einrichtung
einer Schlichtungsstelle

Er begrüßte explizit die in Reklamationsfällen ab Jahresbeginn innerhalb des novellierten Bauvertragsrechts neu geregelte Haftung für Ein- und Ausbaukosten bis hin zum so genannten Erstinverkehrbringer. In diesem Kontext will der GD Holz im Laufe des Jahres eine eigene Schlichtungsstelle für außergerichtliche Einigungen zwischen Endverbraucher und Handel einrichten und diese neue Dienstleistung seinen Mitgliedsunternehmen exklusiv anbieten. Zurzeit läuft das Zulassungsverfahren.

Außerdem nutzte der GD Holz seinen Auftritt, um eine Marketingkampagne bekannt zu machen, mit der der Absatz von nachhaltigem Tropenholz auf dem europäischen bzw. deutschen Markt gesteigert werden soll. Angesichts des zu Recht angeprangerten Raubbaus tropischer Regenwälder habe Tropenholz noch immer ein schlechtes Image - doch würden in den Exportländern mittlerweile Systeme greifen, die eine legale und nachhaltige Holzernte sicherstellten, betont der Verband. Um mehr Positivbeispiele publik zu machen, hat sich der GH Holz daher der Sustainable Tropical Timber Coalition (STTC) angeschlossen, einer Allianz aus Unternehmen, verschiedenen Organisationen und Zertifizierungsanbietern. Ein eigener Stand zum Thema auf der Kölner Messe, auf dem unter anderem ein neuer Video-Clip Premiere hatte, unterstrich die maßgebliche Bedeutung der Aufklärungsarbeit in Sachen Tropenholz für den Händlerverband.

Vom Branchentag berichten
Claudia Weidt und Imke Laurinat
aus Parkett Magazin 01/18 (Wirtschaft)