Rezas Oriental & Modern Rugs, Odense

Handknüpf-Vollsortiment mit skandinavischem Touch


Seit Jahren optimiert der dänische Großhändler Rezas online und offline die Abläufe im Unternehmen: Online bietet er Handelskunden detaillierte Einblicke ins große Lager in Odense, das Handarbeit, Tradition und modernen skandinavischen Look vereint. Offline unterstützt Rezas den Handel durch intensive Mitarbeiterschulungen und kontrolliert die Produktion in den Herkunftsländern nach umwelttechnischen und sozialen Gesichtspunkten.


Es gibt ein altes Sprichwort: "Mit einer Hand allein kann man nicht klatschen." Oder, konkret ausgedrückt: Wenn etwas richtig gut läuft, dann tragen immer mehrere Faktoren dazu bei. Nach diesem Prinzip führt Reza Rejaye sein Großhandelsunternehmen Rezas mit Hauptsitz im dänischen Odense. Dabei setzt er nicht allein auf ein großes Angebot an schönen, gut verkäuflichen Teppichen, sondern bietet ein stimmiges Gesamtpaket mit professionellem Service und "weichen Mehrwerten" wie sozialverträglichen Arbeits- und Handelsbedingungen - immer begleitet von einem weitsichtigen Blick in die Zukunft. Entsprechend erfolgreich ist Rezas, und zwar nicht nur in den skandinavischen Ländern, sondern europaweit. Mit einem Angebotsspektrum, das ausschließlich hochwertige handgefertigte Teppiche umfasst und über einen großen Anteil klassischer Orientteppiche und Kelims verfügt.

Im Kern sieht sich Rejaye als Dienstleister für den Handel. "Es ist ganz einfach: Wenn meine Kunden gute Geschäfte machen, dann kommt das auch mir zugute." Voraussetzung dafür ist, dass jeder konsequent und effizient seinen Zuständigkeitsbereich betreut, sprich: Rezas sorgt als reiner B2B-Anbieter für ein verkäufliches Sortiment für den Einzelhandel, dessen Aufgabe wiederum darin besteht, die Teppiche an den Endverbraucher zu verkaufen.

Engagierte, loyale Mitarbeiter

Reza Rejaye, dem persisch-skandinavischen Inhaber mit hoher Produktidentifikation steht am Hauptsitz in Odense der strukturiert-analytisch denkende Verkaufsleiter Jesper Andersen zur Seite. Rejaye und Andersen ergänzen sich perfekt. Andersen, seit zwei Jahren im Unternehmen und davor lange als Einkäufer für einen großen dänischen Bodenbelags- und Möbelfilialisten tätig, kennt das Geschäft auch "von der anderen Seite" und weiß entsprechend genau, worauf Einkäufer aus dem Handel beim Teppichkauf achten.

In Dänemark beschäftigt Rezas 25 Mitarbeiter, allein vier davon kümmern sich um den Onlineshop und das passende Bildmaterial dazu. Weitere Mitarbeiter sind im Lager tätig, und ein Teppichrestaurator bereitet alte Exemplare auf. Im Iran arbeiten sogar rund 100 Mitarbeiter für Rezas; hier sorgen noch einmal fünf Personen für passendes Fotomaterial. Die meisten Angestellten sind bereits seit 10 bis 20 Jahren im Unternehmen. Gerade angesichts der Tatsache, dass Rezas erst vor 26 Jahren als Ein-Mann-Betrieb gegründet wurde, ist das eine lange Zeit.

Umweltfreundliche Herstellung,
fairer Handel

Rejaye legt großen Wert auf die sogenannten "weichen Werte" wie Umweltverträglichkeit und faire Arbeitsbedingungen. Bei der Herstellung und Veredlung handgefertigter Teppiche wird viel Wasser verbraucht - ein kostbares Gut, gerade im Iran. Die Teppichwaschanlage, die Rezas bei Teheran errichten ließ, verfügt über einen eigenen Wasserzugang und bereitet das verbrauchte Wasser wieder auf, um es dem Kreislauf erneut zuzuführen.

CSR - diese drei Buchstaben fallen im Gespräch mit Rejaye oft. CSR steht für Corporate Social Responsibility und bezeichnet die soziale Verantwortung eines Unternehmens gegenüber den Menschen, die die zu verkaufenden Produkte mit ihrer Hände Arbeit schaffen. Die Auflagen umfassen neben sozialen Aspekten auch besondere Anforderungen an Umweltverträglichkeit und Arbeitssicherheit. Als guter Lieferant von Ikea erfüllt Rezas die CSR-Kriterien des großen Möbelfilialisten, die als besonders anspruchsvoll gelten: Die Knüpferinnen im Iran bekommen einen angemessenen Lohn, der kontinuierlich mit der Inflation steigt. Um sicherzugehen, dass sie das Geld auch wirklich erhalten, bezahlt Rezas die Frauen direkt. "So etwas kann man unseren Teppichen nicht ansehen, darum ist es umso wichtiger, unser verantwortliches Handeln zu kommunizieren, und das wollen wir in Zukunft noch stärker tun." Vor allem die jüngere Käufergeneration dürfte sich sehr dafür interessieren.

Penible Qualitätskontrolle

Wenn es um sein Teppichsortiment und die interne Logistik geht, ist Reza Rejaye im besten Sinne perfektionistisch: Ein Großteil der im Lager in Odense verfügbaren Teppiche werden mehrfach abfotografiert, als Gesamtaufnahme und im Detail, damit sich Kunden aus dem Einzelhandel ein genaues Bild von Optik und Qualität machen können. "Anfassen kann man unsere Produkte online leider nicht - aber wir wollen sie dort so anschaulich wie möglich präsentieren." Dabei müssen alle Teppichbilder den gleichen Voraussetzungen genügen und das Produkt aus den gleichen Perspektiven und bei gleichen Lichtverhältnissen zeigen.

Vor dem Versand an den Einzelhändler gehen die Teppiche drei- oder viermal durch die Hände der Rezas-Mitarbeiter. Sollte also ein Stück tatsächlich fehlerhaft sein, fällt das fast immer auf. Auch deswegen, weil im Lager mehrfach große Bilder hängen, die visuell auf die zu überprüfenden Dinge hinweisen: saubere Kanten, voller Flor, klares Muster und exakt gearbeitete Ecken.

Unterstützung für Kunden
aus dem Handel

Berührungsängste mit den digitalen Medien hatte Reza Rejaye noch nie. Schon früh hat er begonnen, die Möglichkeiten des Internets zu erforschen und für sein Unternehmen zu nutzen; hier sieht er auch seine Zukunft: als "Web Wholesaler".

Inzwischen bietet er seinen Kunden aus dem Handel einen detailliert bebilderten und übersichtlich strukturierten B2B-Onlineshop mit unterschiedlichen Kategorien von Persisch bis Modern. Die erste Ebene mit Detailaufnahmen und Vergrößerungslupe, die bis in den Flor hineinblicken lässt, ist für jeden zugänglich - auch für Endverbraucher. Interessiert sich ein Endverbraucher für einen der Teppiche aus dem Internet, verweist Rezas ihn an einen Einzelhändler, über den er diesen beziehen kann. Kaufen können hier nur Handelskunden; in erster Linie bedient Rezas den Facheinzelhandel und gute Teppichabteilungen.

Erstens bietet Rezas ausgewählten Kunden die Möglichkeit, den Rezas-Shop in den eigenen Onlineshop zu integrieren - und zwar so, dass Besucher des Einzelhandelsshops sich direkt in Rezas-Onlinelager umsehen können: je nach Wunsch und Spezialisierung des Händlers im gesamten Bereich oder auch nur in ausgewählten Kategorien wie "persische Teppiche" oder "moderne Knüpfteppiche". "Auf diese Weise machen wir das Rezas-Lager zum Lager unserer Kunden", erklärt Jesper Andersen. Als zusätzliche Dienstleistung kann der Handelskunde hier den Dropshipping-Service in Anspruch nehmen: Der Endverbraucher ordert einen Rezas-Teppich beim Einzelhändler, und Rezas bringt eben diesen Teppich direkt zum Endverbraucher, während die geschäftliche Abwicklung über den Einzelhändler läuft. Ist ein Teppich aus dem großen Rezas-Lager verkauft, wird er übrigens innerhalb von zwei Minuten aus allen Shops genommen.

Zweitens kann sich der Einzelhändler über sein persönliches Händlerkonto in den großen Rezas-Shop einloggen, seine Lieferung zusammenstellen und sie sich direkt ab Lager liefern lassen. Und dann? Ist es an den Einzelhändlern, die handgearbeiteten Teppiche an den Endverbraucher zu bringen. Doch wegen des nicht optimal ausgebildeten Verkaufspersonals hakt es an dieser Stelle oft. Auch hier bietet Rezas Unterstützung: durch regelmäßige Schulungen, die er insbesondere für jüngeres Verkaufspersonal aus dem skandinavischen Raum anbietet. Die zwei- bis dreitägigen Seminare verschaffen einerseits einen Überblick über die Warenkunde im Bereich handgefertigte Teppiche; im zweiten Teil kaufen die Teilnehmer dann vor dem Hintergrund des frisch erworbenen Wissens selbst Rezas-Teppiche ein - die sie im Geschäft umso überzeugter wieder verkaufen können.

Das Schulungsprogramm läuft inzwischen sehr gut. "Anfangs hat der Handel noch gezögert, seine Mitarbeiter anzumelden, aber nach einigen erfolgreich absolvierten Kursen hat sich schnell konkret an den Verkaufszahlen gezeigt, wie sehr sich gut ausgebildetes Personal bezahlt macht - und vor allem auch ein motiviertes", berichtet Verkaufsleiter Jesper Andersen. "Wir lieben unser Produkt und geben unsere Begeisterung gern weiter."

Das Sortiment - Vielfalt von
traditionell bis modern

Hochwertige handgefertigte Produkte stehen im Mittelpunkt des breiten Rezas-Produktspektrums, mit traditionellen wie mit modernen Designs. Unter den insgesamt 50.000 bis 100.000 Teppichen am Lager in Odense findet man ein persisches Vollsortiment, daneben auch pakistanische und marokkanische Teppiche, moderne Knüpfteppiche und Flachgewebe sowie eine beeindruckend umfangreiche Auswahl an Kelims. Etwa 60 bis 70 % des Gesamtsortiments machen die traditionellen Teppiche bei Rezas aus; damit ist ihr Anteil erstaunlich hoch.
Gabbehs und Kelims lässt Rezas im Iran neu produzieren. Dabei stellt der Anbieter den Frauen in den südiranischen Dörfern handversponnene und mit Naturfarben gefärbte Wolle zur Verfügung, und die Frauen fertigen in Heimarbeit Teppiche daraus. "Weil wir den Menschen dort sehr fair begegnen, sind sie auch offen dafür, sich von uns in Sachen Farben und Muster inspirieren zu lassen - was im Iran sonst sehr schwierig ist", erklärt Rejaye. So lässt Rezas von niedergelassenen Nomaden Kelims mit alten Mustern in aktuellen Wohnfarben weben.

Moderner Schwerpunkt
Scandinavian Style

Traditionelle Teppiche liegen Reza Rejaye am Herzen; gleichzeitig wächst der Anteil moderner Kollektionen stetig. Den designerischen Schwerpunkt legt Rezas dabei herkunftsgemäß auf den "Scandinavian Style": auf helle Töne und klare, meist geometrische Designs. Auf den Look der modernen Kollektionen hat die Designerin Gabrielle Jangeby entscheidend Einfluss genommen; die Schwedin ist außerdem Inhaberin zweier Einrichtungsgeschäfte in Stockholm. Alle Designs der Rezas-Marke DIS stammen aus ihrer Feder. Darunter: die Kollektionen Cosmou, Damask und Northern Light.

Cosmou etwa wird in Indien aus weicher, hochwertiger Viskose handgeknüpft. Die grafischen Muster werden in Naturtönen wie Beige, Grau oder Creme umgesetzt.

Ornamente, die an alte Damaststoffe erinnern, setzt Rezas in der Kollektion Damask um - groß und flächig, als Allover oder modern verfremdet. In gedeckten Blau-, Grau-, Rosé- und Beigetönen wird Damask ebenfalls in Indien handgeknüpft, aus Wolle und Viskose.

"Bestseller" unter den Modernen ist die handgeknüpfte Kollektion Northern Light, deren unifarbener Flor durch das Spiel des Lichtes auf dem glänzenden Viskosegarn so lebhaft wirkt. Farben wie Smoke, Oyster, Concrete und Sand entstammen der beige-grauen Skala.

Aus alten handgeknüpften persischen Teppichen wiederum entsteht die Kollektion Vintage Royal: Der Flor wird heruntergewaschen; anschließend werden die Teppiche in aktuellen Tönen wie Mauve, Petrol oder Violett eingefärbt. Alle modernen Knüpf- und Handwebkollektionen bevorratet Rezas in verschiedenen Standardgrößen.•


Rezas Oriental & Modern Rugs
- das Unternehmen

Vor 33 Jahren kam der studierte Ingenieur Reza Rejaye nach Dänemark, vor 26 Jahren gründete er Rezas als Ein-Mann-Betrieb. Zunächst handelte er ausschließlich mit persischen Teppichen, dann kamen Produkte aus anderen Ländern wie Afghanistan, Pakistan, Marokko oder Indien hinzu; auch moderne Designs gab man in Auftrag. Schritt für Schritt wuchs das Unternehmen und ging Kooperationen mit großen dänischen und skandinavischen Handelsunternehmen ein, darunter Ikea. Inzwischen beliefert Rezas die schwedische Möbelkette europaweit und zahlreiche weitere Handelskunden auf der ganzen Welt, mit Schwerpunkt Europa. Im Iran betreibt man heute eine eigene Niederlassung mit moderner Teppichwäscherei, Einkauf und Produktion.

Rezas Oriental & Modern Rugs
Unsbjergvej 20
DK-5220 Odense SØ
Dänemark
Tel.: +45 65 93 40 91
info@reza.dk
www.reza.dk
www.shop-reza.dk
aus Carpet Magazin 01/18 (Wirtschaft)