Steinhoff International Holdings NV

Wien: Leiner-Flagshipstore an Benko verkauft


Der Skandal um den Steinhoff-Konzern (u. a. Kika/Leiner) hinterlässt auch in Österreich seine Spuren: Da dringend Geld gebraucht wurde, hat Steinhoff Ende Dezember 2017 seinen Leiner-Flagship-Store in Wien an den Tiroler Immobilientycoon René Benko mit der "Laura Privatstiftung" verkauft - das berichtete das österreichische Wirtschaftsportal "Trend". Der Kaufpreis habe rund 70 Mio. EUR betragen und sei umgehend bezahlt worden. Beobachtern zufolge seien sogar Kanzler Sebastian Kurz und Justizminister Josef Moser in die Rettungsaktion eingebunden gewesen.

Der Grund für die Eile: Die Löhne und Gehälter der rund 5.000 österreichischen Kika/Leiner-Mitarbeiter standen auf dem Spiel, und damit auch die Insolvenz des Unternehmens. Dabei liege das Problem nicht etwa im aktuellen Tagesgeschäft, sondern im sogenanten konzernweiten "Cash-Pooling"-Finanzierungssystem der Steinhoff-Gruppe, die über zahlreiche Tochtergesellschaften verfügt: Demnach bekommen die Österreicher laut "Trend" monatlich etwa 45 Mio. EUR Kapital von der Muttergesellschaft Steinhoff Europa zugewiesen, können also über ihre Gesamteinnahmen nicht völlig frei verfügen.
aus Carpet Magazin 02/18 (Wirtschaft)