Faradj and Homayoun Farhadian OHG

Südpersische Loribaft – zeitlose Originale

Wer Loribaft und Gabbeh in zuverlässig hochwertiger Qualität sucht, ist bei Faradj & Homayoun Farhadian OHG in der Hamburger Speicherstadt im Paradies. Der Importeur bietet vom schlichten Gabbeh bis zum feinsten Loribaft Atash die gesamte Bandbreite südpersischer Nomadenknüpfkunst. Die Produktion vom Spinnen übers Knüpfen bis zur Teppichwäsche und feinem Finishing organisiert das Schwesterunternehmen Zarbaffar Export Co. in Teheran, das mehrmals als "Exemplary Exporter of Iran" ausgezeichnet wurde.

Homayoun Farhadian ist der "Gabbeh Man". Als der Run auf die ausdrucksstarken Nomadenteppiche um die Jahrtausendwende ihren Höhepunkt erreichte, war er mittendrin. Er und seine Familie haben von persischen Nomadenfrauen Gabbeh im Hausfleiß knüpfen lassen, die Familien besucht, gute Knüpfbedingungen geschaffen und dafür gesorgt, dass sich der südpersische Nomadenteppich weiterentwickeln konnte: zu einem hochwertigen Einrichtungs-Teppich, der einen modernen Look mit traditionellen Wurzeln vereint und sich deshalb gut in aktuelle Wohnsituationen einfügt.

Von "basic" bis fein,
von beige bis bunt

Loribaft-Atash, Nowbaft, Rizbaft, Tabiibaft, Kashkuli Banafsheh und natürlich Gabbeh-Nomad - so heißen die Qualitäten, die der Importeur Faradj & Homayoun Farhadian OHG in seinen 2.000 m2 großen Showroom in der Hamburger Speicherstadt bringt und von dort aus in die ganze Welt liefert. Die südpersischen Nomadenknüpfungen setzen stilisierte Musterelemente in handversponnener, pflanzengefärbter Schurwolle um, in unterschiedlich feinen Knotendichten von gut 80.000 Knoten/m2 (Gabbeh-Nomad) bis 250.000 Knoten/m2 (Loribaft Atash). Gemeinsam haben alle die harmonische Farbgebung und die lebendigen Abrasche des Flors, die so typisch für Nomadenknüpfungen sind.

Die höchste und feinste Qualität bietet Farhadian mit ihrem "Signature Piece" dem Loribaft Atash, einem vor allem Ton-in-Ton gehaltenen Nomadenteppich in satten Rot- oder Goldtönen mit dezenten Farbverläufen und zurückhaltenden Designs: ein echter moderner Klassiker also. Die Teppiche gehen hauptsächlich an gehobene Möbelhäuser und den Fachhandel und sind für den Importeur ein wichtiges Standbein. Farbenfroher zeigt sich der Nowbaft. "Now" bedeutet "neu" und spricht Kunden an, die den jungen, modernen "Ethno"-Stil lieben. Andere wiederum bevorzugen es naturbelassen, in Sand- und Beigetönen mit wenigen farbigen Details. Für die hält Farhadian die Teppiche aus der Tabiibaft-Serie bereit.

Enge Kooperation
mit Produktion im Iran

Seit Mitte 2016 ist Homayoun Farhadian Geschäftsführer des Produzenten Zarbaffar Export Co. (Teheran, Iran), der die Herstellung der Nomadenteppiche organisiert und damit die Firma Faradj & Homayoun Farhadian OHG beliefert. Dabei sind Zarbaffar und F. & H. Farhadian zwei eigenständige und unabhängige Unternehmen; die Leitung der Hamburger Handelsgesellschaft liegt in den Händen von Homayoun Farhadians Schwestern Banafsheh und Rana.

Rund 8.000 Ghashghai-Knüpferinnen arbeiten für Zarbaffar in der südwestpersischen Region Fars; 60 Controller und acht Headcontroller überprüfen regelmäßig die Produktion in den verschiedenen Dörfern. Die Produktionsmenge ist in den letzten Jahren etwas zurückgegangen, und so kann man sich auf die Zusammenarbeit mit den kompetentesten Knüpferinnen konzentrieren, die die Designs am besten umsetzen. Bereits mehrmals wurde das Unternehmen als "Exemplary Exporter of Iran" ausgezeichnet.

Das Original: hochwertig
und ausdrucksstark

Nomadenknüpfungen sind beliebt, Teppiche im Gabbehstil haben als Klassiker einen festen Platz in der Einrichtungsbranche. Gleichzeitig bekommen die persischen Originale verstärkt günstigere bis sehr günstige Interpretationen zur Seite gestellt: Loriloomware aus Indien etwa oder maschinengewebte Teppiche im Gabbehlook aus der Türkei oder aus Belgien.

Dabei ist Homayoun Farhadian natürlich klar, dass auch günstige Alternativen eine Daseinsberechtigung haben; schließlich kann sich nicht jeder Mensch einen echten persischen Teppich leisten. Aber wer ein authentisches Unikat erwerben möchte, kommt laut Farhadian am Original nicht vorbei: "Unsere südpersischen Gabbeh und Loribaft sind die perfekte Kombination aus einer althergebrachter Knüpftradition und permanent an den Zeitgeist angepassten Designs. Außerdem sieht ein solcher Teppich selbst nach mehrjähriger Nutzung immer noch toll aus". Dass der Handel mit den hochwertigen Originalen deutlich höhere Preise und entsprechend höhere Erträge erzielen kann als mit den günstigen Kopien, ist ebenfalls nicht zu vernachlässigen. Das ist umso entscheidender, zumal sich jede Fläche nur einmal mit einem Teppich belegen lässt.

Die hochwertigen Originale knüpfen zu lassen, kostet allerdings auch organisatorischen Einsatz und Geduld, zumal Knüpfungen im Hausfleiß nicht planbar sind wie die Akkordarbeit in einer Manufaktur oder der Ausstoß leistungsstarker Webmaschinen. Dafür sind die F & H-Farhadian-Teppiche Teil der Nomadenkultur, und das sieht man ihnen an. Den Knüpferinnen werden zwar Design-Richtlinien vorgegeben, bei der Umsetzung haben sie jedoch gewisse Freiheiten: So wird jeder Knüpfteppich zum Unikat. "Kaum jemand macht sich heute noch die Mühe, eine solche Produktion aufrechtzuerhalten, die so viele individuelle Faktoren unter einen Hut bringt", erklärt Homayoun Farhadian. "Damit verfügen wir über ein echtes Alleinstellungsmerkmal." Und natürlich kaufen die Menschen die Teppiche vor allem auch wegen ihrer Schönheit und passend zur Einrichtung. Daher arbeitet man ständig an den Designs, entwickelt sie weiter, kommuniziert sie an die Knüpferinnen.

Wäsche und Finishing
im eigenen Betrieb

Das i-Tüpfelchen sind schließlich Wäsche und Finishing, die im Zarbaffar-Headquarter bei Teheran stattfinden. Hier waschen und veredeln rund 150 Mitarbeiter die Teppiche. Die Fransen werden umgenäht, die Seitenabschlüsse (Shirazi) werden ausgewechselt, damit sie dem Teppich zuverlässig Halt geben, auch beim Staubsaugen. Gewaschen wird der Teppich traditionell und mit speziellen Rezepturen dreimal; hierdurch erhält der Flor seinen besonderen Glanz. "Die richtige Wäsche macht viel aus", fährt Homayoun Farhadian fort. "Aber erst mal muss die Qualität der (Pflanzen-) Färbung und der Wolle stimmen. Einen minderwertigen Teppich kann selbst die beste Wäsche nicht schön machen." Nach der Veredelung wird jeder Teppich mindestens 48 Stunden gespannt, damit er auch wirklich gerade ist.

Spinnen, färben, Designgestaltung, knüpfen, Qualitätskontrolle und am Ende die perfekte Veredelung: Das bedeutet viel Aufwand. Davon, dass sich dieser Aufwand lohnt, können sich F. & H. Farhadians Kunden im Hamburger Showroom überzeugen. Hier gibt es auf ca. 2.000 m2 Fläche eine schier unerschöpfliche Auswahl an Gabbeh, Kashkuli Banafsheh, Tabiibaft, Rizbaft, Nowbaft und natürlich Loribaft Atash. Man ist stolz bei Farhadian, "dass der Kunde mit unseren Teppichen keine Kopie erhält, sondern das Original."•
aus Carpet Magazin 02/18 (Wirtschaft)