Schramm übernimmt Interlübke

Gewinnzone soll 2019 wieder erreicht werden


Rheda-Wiedenbrück. Der Unternehmer Axel Schramm erwirbt die Mehrheit am Traditionsunternehmen Interlübke aus Rheda-Wiedenbrück. Das bestätigte der Inhaber und Geschäftsführer des Premiumbettenherstellers Schramm Werkstätten der FAZ. Über den Kaufpreis wurde nichts bekannt. Die restlichen Anteile übernimmt demnach der Finanzinvestor MB Mittelständische Beteiligungsgesellschaft aus Osnabrück. "Wir sind überzeugt, dass wir das Unternehmen und die Marke Interlübke langfristig in eine erfolgreiche Zukunft führen können", sagte Schramm der Zeitung. Interlübke war 2012 in die Insolvenz gegangen und konnte auch unter der Regie einer im Herbst 2014 eingestiegenen Investorengruppe nicht in die Gewinnzone zurückkehren.

Nach einem Bericht des Westfalenblattes soll Schramms ältester Sohn Philipp den Mehrheitseigner vor Ort vertreten. Interlübke-Geschäftsführer Patrik Bernstein soll demnach im Amt bleiben. In Rheda-Wiedenbrück werden 160 Mitarbeiter beschäftigt. Sie sollen das Unternehmen spätestens 2019 zurück in die Gewinnzone führen. Schramm, der auch Präsident des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM) ist, sieht in der Bekanntheit der Marke und der Stärke in der Maßanfertigung offenbar Potential. Immer mehr Kunden bevorzugten individuell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Einrichtungsgegenstände. "Jeder will sein eigenes Möbel haben", zitiert ihn die FAZ.

Für das laufende Jahr werde auch vor dem Hintergrund einer sehr guten Auftragslage und dem "positiven Momentum" der Kölner Möbelmesse im Januar mit einem Umsatzplus gerechnet. Laut Geschäftsführer Bernstein liegt der Auftragseingang aus Deutschland bislang fast 30 Prozent über der Planung, so das Westfalenblatt. Wachstum solle auch ein stärkeres Exportgeschäft bringen. Wie die Zeitung weiter berichtet, verzichteten Anleihegläubiger auf 1,57 Millionen Euro und ausstehende Zinsen. Die Rechte an der Marke Interlübke übernimmt Schramm demnach für mindestens 600.000 Euro. Bis zu 1,249 Millionen Euro könnten zusätzlich von 2019 bis 2024 an die Anleiheinhaber fließen, so die Zeitung, wenn sich Interlübke erfolgreich entwickele. So sind Nachzahlungen ab einem Jahresumsatz von mehr als 20 Millionen Euro vorgesehen. So hoch sei der Umsatz im vergangenen Jahr gewesen - statt ursprünglich geplanter 23 Millionen. Zudem schrieb Interlübke einen Verlust.
aus Haustex 03/18 (Wirtschaft)