Designbeläge im Bad: Auf die Abdichtung achten


Auf der diesjährigen TKB-Fachtagung Fussbodentechnik hat Hartmut Urbath, Leiter Technical Consumer Service Thomsit bei PCI Augsburg, zum Thema "Designbeläge im Bad - Elastische Bodenbeläge und die neue DIN 18534" referiert und dort festgestellt: "Badezimmer sehen heute anders aus als früher und Designbeläge halten auch in Nassräume Einzug." Normativ kommt die Musterbauordnung zur Anwendung und dort heißt es in § 13: "Bauliche Anlagen müssen so angeordnet, beschaffen und gebrauchstauglich sein, dass durch Wasser, Feuchtigkeit, pflanzliche und tierische Schädlinge sowie andere chemische, physikalische oder biologische Einflüsse, Gefahren oder unzumutbare Belästigungen nicht entstehen." Das heißt, der Planer hat dafür Sorge zu tragen, dass Wasser dem Bauwerk nicht schaden kann - es muss abgedichtet werden.

Seit Juli 2017 gibt es dazu die DIN 18534 "Abdichtung in Innenräumen". Beispiele für von dieser Norm erfasste Flächen sind privat und gewerblich genutzte Badezimmer, gewerblich genutzte Küchen, Schwimmbeckenumgänge, Duschanlagen sowie Bodenflächen mit Ablauf.

In Teil 1 legt die DIN 18534 fest, was ein feuchteempfindlicher und was ein feuchteunempfindlicher Untergrund ist. Sie definiert die Wassereinwirkungsklassen W0-I bis W3-I, darüber hinaus auch Rissklassen für typische Abdichtungsuntergründe (R1-I bis R3-I). Als besonders wichtig bezeichnete es Urbath in diesem Zusammenhang schriftlich festzuhalten, dass die Festlegung der Wassereinwirkungsklasse und die Wahl des Abdichtungssystem Aufgabe des Planers ist.

Dass Designbeläge im Bad zulässig sind, ergibt sich aus Teil 3 der DIN 18534. Dort heißt es unter 7.3: "Nutzschichten können z.B. keramische Fliesen und Platten... sein." Aus der Formulierung "z.B." wird interpretiert, dass auch andere Bodenbeläge erlaubt sind - auch Designbeläge -, solange das System aus Abdichtung und Nutzschicht des Belags (als Schutzschicht der Abdichtung) funktioniert. Typische Abdichtungsstoffe sind Polymerdispersionen, rissüberbrückende mineralische Dichtschlämme und Reaktionsharze.

Die DIN 18534 ist grundsätzlich mit der Zielsetzung auf Fliesen- und Plattenbeläge formuliert, aber genauso für LVT anwendbar, so Urbath. Voraussetzung ist, dass alle Produkte oberhalb der Abdichtungsebene feuchtebeständig sein müssen. Seine Empfehlung: geprüfte Systeme mit CE- oder Ü-Zeichen sowie geeignete Bodenbeläge verwenden.
aus BTH Heimtex 12/18 (Handwerk)