Deutscher Städtetag: Impulse für den Wandel der Innenstadt

Berlin. Wie kann der Wandel der Innenstädte gelingen? In seinem Positionspapier "Zukunft der Innenstadt" beschreibt der Deutsche Städtetag Wege, um dem Ladensterben zu begegnen. Denn Städte sind mehr als reine Verkaufsorte.

"Unser Auftrag ist es, die Angebote in den Innenstädten an die neuen Bedürfnisse und Erwartungen der Menschen anzupassen. Wir brauchen einen neuen Mix. Diese Weiterentwicklung der Innenstädte und Stadtteilzentren wollen wir gestalten", sagt Helmut Dedy, der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags. Denn: "Städte sind Orte für Menschen. Orte für Jung und Alt. Für Familien und Alleinstehende, zum Leben und zum Wohnen, genauso wie zum Arbeiten. Städte sind Orte für Bildung, Erholung, Events und Kultur."

Wie der Wandel der Innenstädte gelingen kann, beschreibt der Deutsche Städtetag in seinem Positionspapier "Zukunft der Innenstadt". Daraus geht auch hervor, dass die Corona-Pandemie auf die Innenstädte als Entwicklungsbeschleuniger wirkt: Während der Online-Handel durch die Decke gehe, seien viele Einzelhändler chancenlos. Um dem Ladensterben in den Zentren entgegenzuwirken, will der Deutsche Städtetag mit neuen Innenstadt-Ideen und -konzepten ans Werk gehen.
Vor allem vier zentrale Forderungen werden in dem Positionspapier formuliert:

• Der Bund soll ein Förderprogramm ins Leben rufen, das über fünf Jahre ein Volumen von 500 Millionen Euro jährlich bereitstellt, um die Städte bei der Bewältigung ihrer Herausforderungen in den Innenstädten und Stadtzentren zu unterstützen.

• Kommunen sollten handlungsfähiger gemacht und das Bauplanungsrecht mit Blick auf Nutzungsmischung und Nutzungsänderungen flexibler ausgestaltet werden.

• Die steuerlichen Rahmenbedingungen, die dazu führen, dass global tätige Online-Händler einen angemessenen Beitrag zur Finanzierung der öffentlichen Infrastruktur leisten, müssen weiterentwickelt werden.

• Der 2020 vom Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) eingerichtete "Beirat Innenstadt" sollte in der neuen Legislaturperiode fortgeführt werden, um den Erfahrungsaustausch mit relevanten Akteure voranzubringen.
aus Haustex 11/21 (Handel)