Chemiefaser-Industrie: 2002 gerade noch stabil


Die deutsche Chemiefaser-Industrie hat ihren Produktionsumfang 2002 im Vergleich zum Vorjahr gerade noch gehalten, das berichtet die Industrievereinigung. (IVC). Mit 935.000 t lag man nur leicht unter den Zahlen von 2001. Auch der Umsatz blieb mit 2,8 Mrd. EUR auf gleichem Niveau wie 2001.

Etwa 80% der Gesamtproduktion entfielen auf synthetische Chemiefasern. Den größten Teil davon machte mit 38% unverändert Polyester aus, gefolgt von Polyamid und Polyacryl mit jeweils 25%. Der Anteil der nicht-synthetischen, zellulosischen Chemiefasern betrug 20%.

Geringfügige Steigerungen gab es im Außenhandel. Der Import nahm um 2% auf 445.000 t zu. Mit einem Anteil von 49% standen die synthetischen Spinnfasern dabei an erster Stelle; synthetische Filamentgarne machten 34% aus und zellulosische Chemiefasern 17%.

Ins Ausland gingen 2002 rund 798.000 t Chemiefasern, ca. 4% mehr als im Vorjahr. Hiervon wurden 63% nach Westeuropa exportiert, 14% nach Osteuropa, 11% nach Asien, 6% nach Nordamerika und 6% in andere Teile der Welt. Dabei waren die Ausfuhren nach West- und Osteuropa zwar rückläufig, wurden jedoch durch verstärkte Nachfragen aus Nordamerika und Asien kompensiert.

IVC-Vorsitzender Bernd Sassenrath befürchtet, dass der deutschen Chemiefaserindustrie künftig schwierige Zeiten bevorstehen - nicht zuletzt wegen der geplanten Änderungen auf europäischer Ebene, die sowohl den Beihilfesektor als auch das Chemikalien- und Emissionsrecht betreffen. Diese Änderungen würden die globale Wettbewerbsfähigkeit der chemiefasererzeugenden Industrie massiv beeinträchtigen, meint Sassenath.
aus BTH Heimtex 12/03 (Fasern, Garne)