Belo Parkett setzt auf Export

Eigene Lackierstraße ermöglicht Sortimentsausbau

Vier Jahre ist es her, dass in Inden-Pier am Niederrhein ein neues Parkettwerk gegründet wurde. Seitdem hat sich Belo Parkett zu einer festen Größe im deutschen Parkettmarkt entwickelt. Kontinuierlich wurde die Produktpalette den Erfordernissen des Marktes angepasst. Nach der Einrichtung einer Lackierlinie wollen die Rheinländer nun ihr Zweischichtparkett-Sortiment mit farbigen und gealterten Oberflächen weiter ausbauen. Neben dem Inlandsmarkt hat Belo Parkett seit vergangenem Jahr verstärkt auch den Export im Visier.

Fünf bis sechs Werktage hat es nach der Herstellung der Parkettstäbe bisher gedauert, ehe bei Belo Parkett aus dem Zweischichtparkett tatsächlich ein "Fertigparkett" wurde. Die Zweischichtstäbe wurden zu einem Lohnlackierer transportiert, der die Oberfläche mit zwei verschiedenen Versiegelungen bzw. mit Öl-Wachs behandelte. Anschließend wurde das Parkett in Inden-Pier verpackt und von dort ausgeliefert. Jetzt hat Belo Parkett in eine eigene Lackierstraße investiert. Die Bütfering-/Superfici-Anlage ist pro Schicht für 1.500 qm Parkett ausgelegt.

"Mit der neuen Lackierstraße werden wir nicht nur in der Produktion schneller und flexibler, sondern sind auch in der Lage, unser Angebot an verschiedenen Parkettoberflächen weiter auszubauen", erklärt Geschäftsführer Heinz Bert Lorenz die Investitionsentscheidung. Farbige Böden oder weiß geölte bzw. weiß versiegelte Böden sollen in Zukunft genauso angeboten werden wie Ausführungen des "Old Gallery-Parketts mit gealterter Oberfläche.

Neu: Auch Birkensperrholz als Trägermaterial

Traditionell - wenn bei einem noch nicht einmal fünf Jahre alten Unternehmen von "traditionell" gesprochen werden kann - bevorzugen Produktionsleiter und Geschäftsführer Trägerschichten aus Eiche. Da rund 70% aller Deckschichten aus Eiche bestehen, bleiben die Rheinländer so bei der Verklebung von Deckschicht und Träger "im System". Zudem werden Decklagen und Trägerschichten in drei eigenen Trockenkammern getrocknet, so dass der Parketthersteller ständige Kontrolle über die kritische Größe Holzfeuchte hat. "Unser Vorteil ist, dass wir durch diesen speziellen Aufbau alle Eiche-Qualitäten verwenden können und uns nicht nur die Rosinen herauspicken. Das macht die Verhandlungen mit den Holzlieferanten einfacher", stellt der kaufmännische Leiter Elmar Lorenz immer wieder fest.

Zum Jahresanfang hat Belo zusätzlich zum Eiche-Zweischichtstab "Karat" mit "Topas" ein Zweischichtparkett mit einem Träger aus Birkensperrholz auf den Markt gebracht. "Unter unseren Kunden gibt es neben den überzeugten Eiche-Verfechtern auch viele Verleger, die es gewohnt sind, mit Birkensperrholzträgern zu arbeiten", erläutert Heinz Bert Lorenz. Elmar Lorenz: "Das Zweischichtparkett mit Birkensperrholzträger erfährt von Anfang an eine gute Akzeptanz. Das neue Produkt hat bereits jetzt einen Anteil von 15% am Zweischicht-Sortiment."

Zielgruppe Handwerk und Handel

In Inden nahe Köln laufen die Produktionsanlagen nach wie vor im Ein-Schicht-Betrieb. "Unser Vorteil ist unsere Flexibilität", so Heinz Bert Lorenz. "Weil wir klein und speziell in der Region verankert sind, können wir bei Bedarf schon am nächsten Tag mit der Ware auf der Baustelle sein." Im Jahr produzieren 27 Mitarbeiter 120.000 bis 150.000qm Zweischichtparkett und 25.000qm Stabparkett. Hinzu kommen Massivholzdielen und Mosaikparkett als Handelsware. Der Anteil an massiven Böden hat in der jüngsten Vergangenheit wieder zugenommen. 2006 wurde ein Viertel mehr Massivparkett umgesetzt als im vorvergangenen Jahr. Handelsware hat einen Anteil von 15% .

Zielgruppen sind Verleger und Händler gleichermaßen. "In unserem Schornstein-Gebiet, also in einem Umkreis von 100 bis 150 km, vertreiben wir viel an Handwerker und Objekteure", erklärt der Geschäftsführer, in größerer Entfernung vom Firmensitz wird zunehmend mit dem Handel zusammengearbeitet.

Belo Parkett fühlt sich vor allem in Nord- und Westdeutschland gut vertreten, während die Marktpräsenz in Ostdeutschland noch nicht zufrieden stellt und im Süden die Konkurrenz regionaler Anbieter zu schaffen macht. Belo Parkett beschäftigt keine eigenen Verleger, ergänzen die Brüder Lorenz: "Wir wollen unsere Handwerks- und Handelskunden schützen, das ist oberste Prämisse."

Weltweiter Export

Auslandsmärkte gewinnen für Belo Parkett zunehmend an Bedeutung. Wichtigster Exportmarkt ist heute die Schweiz, aber auch in Ländern wie Indien, Korea und Dubai werden erste Absätze vor allem im Objektgeschäft getätigt. Nach dem Einstieg von Exportleiterin Dr. Stefanie Wenker vor über einem Jahr konnte die Exportquote auf 15% gesteigert werden, für dieses Jahr werden 20-25% erwartet.

Und auch in den nächsten Jahren steht das Auslandsgeschäft im Fokus. "Dann geht es darum, die Märkte zu festigen, wo wir bereits über Kontakte verfügen", so Lorenz. Der Export soll bis 2009 für ungefähr die Hälfte des Umsatzes sorgen. Der zunehmende Preiskampf in Deutschland ist ein wichtiger Grund für diese strategische Ausrichtung. Ein weiterer Grund für die zunehmenden Exportbemühungen sind landestypische Präferenzen: Lässt sich eine bestimmte Sortierung auf einem Markt nicht so gut verkaufen, findet sich zumeist ein anderes Land, in dem gerade dieses Produkt en vogue ist.


Belo Parkett in Kürze

Belo Parkett GmbH & Co. KG
In der Ruraue 29
52459 Inden-Pier
Tel: 02428/9045-0
Fax: 02428/9045-99
www.belo-parkett.de

Ausrichtung: Herstellung und Vertrieb von Zweischicht- und Massivparkett
Eigentümer: Heinz Bert Lorenz
Produktion: 120.000-150.000 qm, Zweischichtparkett, 25.000 qm Stabparkett
Umsatzanteil eigene Produktion 2006: 77%
Exportquote 2006: 15%
Lagerfläche: 1.600 qm


Belo-Produkte im Überblick

Old Gallery Saphir/Karat:
- Zweischichtparkett
- Deckschichtdicke: 4 mm
- Trägermaterial: Eiche (6 mm)

Massivparkett:
- Stabparkett, Massivholzdielen und Mosaikparkett
- Dicke: 8, 10, 14 und 22 mm

Saphir:
- zweischichtige Landhausdielen
- Deckschichtdicke: 4 mm
- Trägerschicht: Eiche (6 mm)

Karat:
- Zweischichtparkett
- Deckschichtdicke: 4 bzw. 5,5 mm
- Trägerschicht: Eiche (6 mm)

Topas:
- Zweischichtparkett
- Deckschichtdicke: 4 mm
- Trägerschicht: Birkensperrholz (6 mm)
aus Parkett Magazin 05/07 (Wirtschaft)